Trauer um den Vater des österreichischen Skisprungwunders

Zusammenfassung
- Baldur Preiml revolutionierte das Training österreichischer Skispringer in den 1970er Jahren.
- Er führte das ÖSV-Team zu großen Erfolgen durch Innovationen in Ausrüstung, Ernährung und mentalem Training.
- Preimls moderne Trainingsansätze und Material-Innovationen machten Österreichs Skispringer zu den besten der Welt.
Baldur Preiml, der einst mit seinen Ideen das Training der österreichischen Skispringer revolutioniert hat, ist am Montag 85-jährig in Spittal/Drau verstorben. Der Olympia-Dritte im Skispringen von Grenoble 1968 hat nach seiner aktiven Skisprung-Karriere und seiner Tätigkeit am Skigymnasium Stams als Trainer in den 1970er-Jahren das ÖSV-Team mit Toni Innauer, Karl Schnabl, Hubert Neuper, Willi Pürstl und Co. zu großen Erfolgen geführt.
Möglich wurde dies auch dank seiner Innovationen bei der Ausrüstung (Skibindungen, Kapuzenanzüge, Katapultschuhe), der Ernährung sowie dem mentalen Training.
In Innsbruck 1964 ging Preiml noch leer aus, in Grenoble 1968 stellte der Lurnfelder im ersten Durchgang Schanzenrekord auf, musste sich im zweiten Durchgang aber geschlagen geben und holte die Bronzemedaille bei Olympia.
Der Beginn einer Trainerkarriere
Viel größere Erfolge feierte der Kärntner als Trainer. Er setzte sich intensiv mit den Methoden der DDR auseinander, studierte Biomechanik und Mechanik in der Sportlehre. Erst war er Trainer am Ski-Gymnasium Stams, wo unter ihm erstmals Skispringer aufgenommen wurden. Danach wurde er Cheftrainer beim ÖSV.
Die Trainingsmethoden und die von ihm eingeleitete Materialrevolution stellten alles davor Gekannte in Frage. Die Sprungski wurden mit neuen Laufflächen aus österreichischen Werkstätten ausgestattet, Wadenstützen verbesserten das Sprunggefühl sowie die Sicherheit. Zusammen mit Sepp Reinalter entwickelte Baldur Preiml luftundurchlässige Sprunganzüge. Schon bald waren Österreichs Springer die besten.
Von 1974 bis 1980 führte er die österreichische Nationalmannschaft mit modernen Trainingsansätzen, die auch mentale und ernährungswissenschaftliche Aspekte berücksichtigten, an die Spitze. Die von ihm betreuten Athleten wie Toni Innauer, Karl Schnabl, Alois Lipburger, Willi Pürstl, Hubert Neuper und Armin Kogler trugen maßgeblich zum österreichischen Skisprungwunder der 70er- und frühen 80er-Jahre bei.
Von 1987 bis 1991 leitete Baldur Preiml im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport die die Sportabteilung.
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