Skispringen in Ruka: Norweger Granerud holt ersten Weltcupsieg

SKI-JUMPING-WORLD-MEN
Der Norweger setzte sich dank eines 142-m-Satzes im zweiten Durchgang noch durch. Schiffner war als bester ÖSV-Mann Elfter.

Halvor Egne Granerud hat am Sonntag einen Auftakt-Weltcup-Triplesieg des Deutschen Markus Eisenbichler verhindert. Der 24-jährige Norweger holte am Sonntag in Ruka überraschend dank eines 142-m-Satzes im zweiten Durchgang nach Halbzeitrang vier noch erstmals in seiner Karriere den Sieg. Eisenbichler, der über 10 Punkte vor Robert Johansson (NOR) geführt hatte, musste sich 9,9 Zähler hinter Granerud mit Rang zwei begnügen. Dritter wurde der Pole Dawid Kubacki (+16,4).

Bester Österreicher wurde Markus Schiffner, der sich mit einem 134-m-Sprung vom 23. Zwischenrang auf Position elf katapultierte. Er egalisierte damit sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis und verpasste sein erstes Top-Ten-Ergebnis nur um 0,6 Zähler. "Ich bin natürlich sehr zufrieden. Das hätte ich mir nicht gedacht, nachdem ich mir so schwergetan habe, hier gut reinzufinden. Der zweite Sprung war echt lässig", freute sich Schiffner.

Punkte für das dezimierte ÖSV-Team, das wegen zahlreicher Coronafälle nur mit einer B-Auswahl in Finnland war, holten auch noch Clemens Leitner als 19. und erstmals in seiner Karriere Timon-Pascal Kahofer als 22. "Heute war mein Ziel, dass ich meine Punkte durchziehe. Dass jetzt Namen wie Piotr Zyla hinter mir sind, muss ich erst einmal sacken lassen", freute sich Kahofer.

"Stressig, mit einem Happy End"

Manuel Fettner als ebenfalls Qualifizierter verpasste das Finale, knapp nicht qualifiziert hatte sich Marco Wörgötter als 51. B-Team-Cheftrainer Florian Liegl, dessen Truppe nach den Coronafällen von Stefan Kraft und Co. kurzfristig für Finnland eingesprungen war, war sehr zufrieden. "Spannend, sehr stressig, aber mit einem Happy End", so der Ex-Springer, der sich bei den zu Hause gebliebenen ÖSV-Kollegen für die Hilfe bedankte. "Wir habe innerhalb von 24 Stunden alles komplett umgeschmissen, es war ein Aufwand und er hat sich gelohnt." Auch bei der nächsten Station in Nischnij Tagil (RUS) werden zahlreiche ÖSV-Athleten aus dem B-Team dabei sein.

Aus deutscher Sicht herrschte rund um den 29-jährigen Eisenbichler ("Zweiter ist auch geil") große Zufriedenheit. Zwei Wochen vor der Skiflug-WM in Planica (SLO) und gut vier Wochen vor Beginn der prestigeträchtigen Vierschanzentournee gilt Eisenbichler derzeit überall als großer Favorit. "Er hat deutlich bestätigt, dass er ein würdiger Träger des Gelben Trikots ist. Er hat tolle Sprünge gemacht. Er ist auf solchen Schanzen sehr, sehr gut", lobte der deutsche Bundestrainer Stefan Horngacher. Der Tiroler darf sich auch über die Führung in der Nationenwertung freuen. Eisenbichler liegt in der Einzelwertung mit 280 Punkten vor Granerud (200) voran.

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