Sensation im Super-G: ÖSV-Star Venier jubelt über WM-Gold

Sensation im Super-G: ÖSV-Star Venier jubelt über WM-Gold
Nach der Enttäuschung im Teambewerb schlagen die Österreicherinnen im ersten Einzel-Bewerb zurück. Stephanie Venier holt überraschend die Goldene.

Die Heim-WM in Saalbach begann für die ÖSV-Asse enttäuschend. Nach einem sechsten Rang im Parallel-Teambewerb am Dienstag wollten Cornelia Hütter und Co. am Donnerstag beim Super-G der Damen zurückschlagen. Und wie sie zurückschlugen.

Trotz starker und großer Konkurrenz, vor allem aus Italien und der Schweiz, gelang Stephanie Venier auf dem extrem flotten, abfahrtsähnlichen Super-G eine Traumfahrt - Gold!

"Extrem nervös": Venier holt WM-Gold

Venier, mit Nummer sieben ins Rennen gestartet, setzte sich in 1:20,47 Minuten mit einem Vorsprung von 10 Hundertstel vor die Italienerin Federica Brignone und konnte in Folge nicht mehr von der Spitzenposition verdrängt werden. Platz drei teilten sich die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie und die US-Amerikanerin Lauren Macuga (je +0,24 Sekunden). Vickhoff Lie gelang die Wiederholung eines besonderen Kunststücks. Vor zwei Jahren hatte die Norwegerin ebenfalls Super-G-Bronze - damals ex aequo mit Hütter - gewonnen. 

"Es ist so schön, wenn Österreich hier in Österreich eine Goldmedaille bekommt. Das ist gut für den Sport. Es ist schön, meine Medaille mit einer anderen zu teilen. Ich bin wirklich zufrieden mit meinem Lauf", so Vickhoff Lie. 

Für Venier ist es die erste WM-Goldene, 2017 fuhr sie in St. Moritz zu Silber in der Abfahrt. Die Tirolerin avanciert damit zur ältesten Super-G-Weltmeisterin.

"Ich war heute am Start extrem nervös, habe nicht gewusst, wie ich damit umgehen soll. Anscheinend war es ein gutes Omen", sagte Venier. 

Hütter: "Schlechte Fahrt"

Weniger gut lief es für die anderen Österreicherinnen. Cornelia Hütter belegte am Ende mit 0,91 Sekunden Rückstand den zehnten Rang. "Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen", sagte Hütter und analysierte - kurz und bündig - eine "schlechte" Fahrt. "Das erste Hakerl für Österreich ist gemacht, das tut der Stimmung gut, das tut Saalbach und dem ganzen Team gut. Ich hoffe, dass wir alle am Samstag noch eines drauflegen können", sieht Hütter in der am Samstag stattfindenen Damen-Abfahrt Chancen auf eine nächste Medaille für Österreich.

Ariane Rädler wurde mit 1,80 Sekunden Rückstand 21.

Kreuzbandriss bei Haaser, Vonn mit Schmerzen

Für Ricarda Haaser hat der erste Einsatz in einem Speed-WM-Rennen schmerzhaft geendet. Die 31-jährige Allrounderin aus Tirol stürzte am Donnerstag im Super-G mit Rücklage bei der Landung nach einem Sprung und wurde mit Verdacht auf eine Knieverletzung mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen. Eine MRI-Untersuchung ergab einen Kreuzband- und Innenmeniskusriss und somit das vorzeitige Saisonaus. Mit Haaser fällt eine Athletin aus, die für die Heim-WM als Großkämpferin eingeplant war. Sie hätte noch Starts in Abfahrt, Riesentorlauf und Team-Kombination in Aussicht gehabt. In der Abfahrt am Samstag und in der Team-Kombi könnte Ariane Rädler so doch noch zu weiteren Einsätzen kommen.

Und auch Lindsey Vonn kam mit Startnummer 30 nach nur wenigen Fahrsekunden zu Sturz und hatte sichtlich Schmerzen in der Schulter.

Mit der ersten Goldenen der ÖSV-Aktiven in Saalbach ist das österreichische Team bereits jetzt erfolgreicher als vor zwei Jahren.

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