ÖSV-Läufer suchen im Super-G die Revanche für Abfahrts-Niederlage

FIS Alpine Ski World Cup - Men's Downhill sprint
In der Abfahrt von Gröden kassierten die Österreicher die alljährliche "Watsch'n". Kriechmayr und Co. hoffen auf den Super-G.

Die malerische Kulisse im Grödnertal steht in krassem Widerspruch zu den dunklen Stunden, die Österreichs Abfahrer ebendort in den letzten Jahren erleben mussten. Es ist inzwischen fast schon unlieb gewordene Tradition, dass die Österreicher auf der Saslong eine richtige Abfuhr kassieren. 

Auch Neo-Coach Andreas Evers konnte diesen Abwärtstrend nicht stoppen: Die Ränge 14 (Stefan Babinsky), 16 (Daniel Hemetsberger) und 17 (Stefan Rieser) in der Sprintabfahrt bedeuten das schlechteste Abschneiden der Österreicher in der Geschichte der Gröden-Rennen. Es ist eine schmerzhafte Watschn – und sie passt ins Bild.

Denn die Rennwoche im Grödnertal stand für das ÖSV-Team schon von Beginn an unter keinem guten Stern: Es begann mit dem Kreuzbandriss von Hoffnungsträger Stefan Eichberger im ersten Training, setzte sich fort mit der vorzeitigen Abreise von Felix Hacker (Meniskusriss), und auch im turbulenten Rennen mit den vielen wetterbedingten Unterbrechungen ging dann vieles daneben. „Ich habe es nicht auf den Punkt gebracht“, erklärte Routinier Vincent Kriechmayr (Rang 24).

Es ist und bleibt ein Rätsel, warum die Österreicher nun schon seit einer halben Ewigkeit in der Abfahrt auf der Saslong mit ihren Gleiterkurven zu Mitläufern degradiert werden. Nämlich trotz der alle Jahre wiederkehrenden Beteuerungen, im Sommer-Training eben genau dieses Manko behoben zu haben.

Große Diskrepanz zwischen Super-G und Abfahrt

Ein ähnliches Mysterium im ÖSV-Speedteam ist die auffällig große Diskrepanz zwischen den Leistungen in der Abfahrt und den Auftritten im Super-G. Während der letzte österreichische Podestplatz in einer Weltcupabfahrt Schnee von gestern ist (17. 2. 2024), läuft das rot-weiß-rote Werkl im Super-G. In den letzten drei Rennen belegte das ÖSV-Team sechs von neun möglichen Podestplätzen. „Im Super-G ist Instinkt gefragt. Da sind unsere technisch beschlagenen Läufer richtig gut“, erklärt Speed-Coach Andi Evers vor dem heutigen Super-G (11.45 Uhr, ORF 1).

Einsame Klasse

Auch Superstar Marco Odermatt hat die Österreicher auf der Saslong im Super-G („da sind sie richtig stark“) auf der Rechnung. 

Der Schweizer sorgte am Donnerstag gleich für ein doppeltes Jubiläum: In der 1.000 Abfahrt der Geschichte feierte Odermatt seinen 50. Weltcupsieg und zog mit der italienischen Skilegende Alberto Tomba gleich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Schweizer auch Hermann Maier (54 Siege) übertrumpft. Nicht wenige trauen Marco Odermatt in seiner Form zu, alle Rennen in Gröden und auch den Riesentorlauf in Alta Badia zu gewinnen.

Norweger verlor zwei Zähne

Unterdessen gab der norwegische Verband ein Update über den am Donnerstag schwer gestürzten Fredrik Möller bekannt. Er ist nach seinem heftigen Sturz in Gröden ersten Untersuchungen zufolge glimpflich davongekommen. Er zeige keine Anzeichen einer schweren Kopfverletzung und könne seine Arme und Beine bewegen, erklärte der österreichische Cheftrainer der Norweger, Michael Rottensteiner, gegenüber Medien. "Die Situation ist positiver, als wir befürchtet haben." Laut einer offiziellen Mitteilung hat Möller zwei Zähne verloren und starke Prellungen erlitten. 

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