Finale in Sun Valley: Endet die Saison für das ÖSV-Skiteam halbwegs versöhnlich?

Finale in Sun Valley: Endet die Saison für das ÖSV-Skiteam halbwegs versöhnlich?
Cornelia Hütter kämpft noch um den Triumph im Abfahrtsweltcup. Den Abfahrtsherren droht ein Winter ohne Podestplatz.

Zusammenfassung

  • Cornelia Hütter hat die Chance, mit einem Sieg beim Weltcupfinale in Sun Valley die Abfahrtskugel zu gewinnen.
  • Das österreichische Herren-Team steht nach 40 sieglosen Rennen ohne Podestplatz vor einem der schlechtesten Weltcupwinter.
  • Nach der Saison werden personelle Veränderungen im ÖSV-Alpinteam erwartet, um die Erfolglosigkeit zu adressieren.

Update: Die beiden Abfahrten beim Weltcupfinale in Sun Valley am heutigen Samstag sind nach nächtlichen Schneefällen und der deshalb nötigen Streckenpräparierung verschoben worden. Das Rennen der Männer soll laut FIS-Angaben um 21 Uhr MEZ beginnen, jenes der Frauen um 22 Uhr.

Die Erfolgs-Rechnung von Cornelia Hütter ist recht einfach: „Ich brauche die Saison nur so zu Ende bringen, wie ich sie begonnen habe“, weiß die Steirerin vor der letzten Saisonabfahrt in Sun Valley.

Hütter war im Dezember in Beaver Creek mit einem Abfahrtssieg in diesen Winter gestartet, triumphiert sie auch beim Finale, dann darf sie mit einer kleinen Kristallkugel die Heimreise aus Übersee antreten. Vor der letzten Abfahrt fehlen Hütter im Abfahrtsweltcup nur 16 Punkte auf Federica Brignone.

SKI-ALPINE-WORLD-AUT-WOMEN-SUPER G

Die Ausgangslage ist deutlich besser als noch vor einem Jahr, als Cornelia Hütter beim Weltcupfinale in Hinterglemm 72 Zähler wettmachen musste – und mit ihrem Sieg Leaderin Lara Gut-Behrami überrumpelte und die Abfahrtswertung überraschend noch gewann.

"Letztes Jahr war es leichter"

 „Letztes Jahr war es leichter, weil keiner mit mir gerechnet hat und ich auch nicht. Heuer bin ich schon in einer anderen Situation“, sagt die Titelverteidigerin und dreifache Saisonsiegerin, die zwischenzeitlich in ein Jännerloch gefallen war. „Cool, dass ich mich aus dem Tief herausgekämpft habe.

Zwei Chancen

Es liegt beim Finale in Sun Valley an Cornelia Hütter und an Katharina Liensberger, die im Slalom Chancen auf die kleine Kristallkugel hat, für einen halbwegs versöhnlichen Saisonabschluss zu sorgen.

Aber selbst wenn es für den ÖSV zum Abschluss noch einen Sieg in einer Disziplinenwertung abgeben sollte, so wird dieser Weltcupwinter trotzdem als einer der schlechtesten in die Geschichte eingehen.

Nur 19 Podestplätze

Auf 19 Podestplätze brachte es das österreichische Alpinteam in den bisherigen 65 Saisonrennen. Aufwand und Ertrag stehen beim ÖSV in keinem Verhältnis. Während die Frauen immerhin vier Saisonsiege vorweisen können, steht beim österreichischen Herren-Team vor dem Finale immer noch die Null.

FIS Alpine Skiing World Cup in Crans-Montana

Vincent Kriechmayr wartet in dieser Weltcupsaison noch auf den ersten Podestplatz in der Abfahrt

Null Siege

40 Rennen dauert die sieglose Serie der Österreicher bereits an, schwer vorstellbar, dass der Negativlauf in der letzten Saisonabfahrt in Sun Valley gestoppt wird. Denn die Königsdisziplin ist zur ausgewiesenen Problemdisziplin der ÖSV-Herren geworden: In dieser Saison schaffte es noch kein Österreicher in die Top 3, saisonübergreifend gab es in den letzten 16 Weltcupabfahrten lediglich einen rot-weiß-roten Podestplatz.

Nach diesem Winter wird es deshalb zu Personalrochaden kommen. Abfahrts-Cheftrainer Sepp Brunner beendet die Tätigkeit, der ÖSV führt Gespräche mit Andreas Evers, dem früheren Erfolgscoach der Trainingsgruppe rund um Hermann Maier. Aber auch der Verbleib von Alpinchef Herbert Mandl ist unklar.

Kommentare