Kilde siegt und holt Super-G-Kristall, ÖSV-Star Mayer Dritter

Ein Skirennfahrer rast mit hoher Geschwindigkeit eine schneebedeckte Piste hinunter.
Der Norweger gewinnt erstmals ein Rennen in Kvitfjell, Matthias Mayer wird Dritter hinter dem Kanadier James Crawford.

Nach 1:25,91 Minuten war es erledigt: Zum zweiten Mal nach 2015/’16 sicherte sich Aleksander Aamodt Kilde am Sonntag den Super-G-Weltcup, der Norweger gewann sein Heimrennen in Kvitfjell in überlegener Manier.  Weil sein Schweizer Rivale Marco Odermatt mit 1,48 Sekunden Rückstand  seine Chancen wegwarf und Olympiasieger Matthias Mayer als Dritter zwölf Hundertstelsekunden länger brauchte als Kilde, hat der 29-Jährige schon vor dem letzten Bewerb beim Weltcup-Finale in Courchevel und Méribel die kleine Kristallkugel sicher.

Damit krönt der Partner von Mikaela Shiffrin einen bemerkenswerten Comeback-Winter: Im Jänner vergangenen Jahres hatte Kilde im Training einen Kreuzbandriss erlitten, nun hält er bereits bei sieben Saisonsiegen, dazu gewann das Kraftpaket Kombi-Silber und Super-G-Bronze bei den Olympischen Spielen in China.

„Ich bin zufrieden, es war ein knappes Rennen, aber ich bin vorne“, sagte Kilde, der auch noch die Chance auf die Abfahrtskugel hat. Den Gesamtweltcup hat der Norweger nicht mehr auf der Rechnung, nachdem Marco Odermatt dort knapp 200 Punkte Vorsprung hat. „Und er bestreitet ja auch noch mehr Rennen als ich.“

Ein Skirennläufer springt während eines alpinen Ski-Weltcuprennens der Herren.

Fliegertyp: Matthias Mayer

Mayers Schrecksekunde

„Ich hab’ eigentlich alles sehr gut erwischt und bin speziell im unteren Teil eine sehr lässige Linie gefahren“, sagte Matthias Mayer, dem der aufkommende Rückenwind eine Schrecksekunde bei einem gewaltigen Sprung bescherte. „Im Super-G in der Schlusswertung auf dem Podest zu stehen, dazu Gold bei Olympia – ich bin sehr zufrieden.“ Daran konnte auch der Kanadier James Crawford nichts ändern, der den Kärntner noch um fünf Hundertstelsekunden hinter sich ließ und Zweiter wurde.

Vincent Kriechmayr bestätigte als Siebenter seine solide Leistung in der zweiten Abfahrt am Samstag, nachdem sich der Oberösterreicher zuvor mehrfach enttäuscht hatte. „Ich bin nicht so schlecht gefahren, aber der Rückstand ist doch etwas groß“, sagte der zweifache Weltmeister angesichts von 73 Hundertstelsekunden Zeitverlust. Für ein Aha-Erlebnis sorgte der Steirer Stefan Babinsky, der mit Startnummer 30 noch auf den elften Rang fuhr (+1,00) und seine zweitbeste Karriereplatzierung erreichte.

Die übrigen Österreicher konnten an diesem sonnigen Sonntag nicht mithalten: Daniel Danklmaier verlor 1,17 Sekunden und wurde 16., Otmar Striedinger 1,76 (Platz 30), Raphael Haaser 1,80 (31), Christian Walder 1,84 (32) und Max Franz 1,87 Sekunden (34).

Weiter geht’s am kommenden Wochenende mit zwei Riesenslaloms im slowenischen Kranjska Gora, danach folgt die Generalprobe für die WM 2023 in Courchevel und Méribel. Wobei man vor allem auf die Erstbefahrung der neuen Piste in Courchevel gespannt sein darf: Die Éclipse hat bereits jede Menge Vorschusslorbeeren erhalten.

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