Warum ÖSV-Star Schwarz der Gesamtweltcup "komplett wurst" ist

Warum ÖSV-Star Schwarz der Gesamtweltcup "komplett wurst" ist
Odermatt dominierte auch den zweiten RTL in Alta Badia. Im Duell um den Gesamtweltcup lässt Marco Schwarz mit dem zweiten Platz aber nicht locker.

Es ist ja nicht so, dass Marco Odermatt im Riesentorlauf immer wie auf Schienen fahren würde. Bei seinen Fahrten zaubert der Schweizer bisweilen recht wild herum, manchmal unterlaufen ihm auch augenscheinlich Patzer – allein hat es nie Auswirkungen auf den Ausgang des Rennens.

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Denn jeder Flüchtigkeitsfehler scheint diesen Marco Odermatt nur noch schneller zu machen. Im zweiten Riesentorlauf in Alta Badia fuhr er wieder in einer eigenen Liga und lag über eine Sekunde vor dem ersten Verfolger Marco Schwarz. Die nackten Zahlen verdeutlichen die Ausnahmestellung des 26-jährigen Schweizers:

17 Riesentorlaufsiege im Weltcup, in 22 Rennen in dieser Disziplin in Folge auf dem Podium – selten einmal hat ein Läufer den Riesentorlauf so dominiert wie der Gesamtweltcupsieger. „Odermatt ist außerirdisch, Wahnsinn, was er aufführt“, sagt ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer.

In den jüngsten 22 Riesentorlaufs immer am Podest: Odermatt

In den jüngsten 22 Riesentorlaufs immer am Podest: Odermatt

Vorteil Schwarz

In ähnlichen Tönen schwärmt der Herren-Chef aber auch von Marco Schwarz, der mit dem zweiten Rang in Alta Badia im siebenten Saisonrennen bereits zum dritten Mal auf dem Podest stand und sich im schweiz-österreichischen Duell um den Gesamtweltcupsieg nicht abschütteln lässt. „Mir ist dieses Thema noch komplett wurscht“, sagt der 28-jährige Kärntner.

Andere reden dafür ganz offen über diesen Zweikampf. „Marco Odermatt ist immer mein Topfavorit, aber ich denke, Marco Schwarz wird wirklich schwer zu schlagen sein in diesem Jahr“, meinte der Norweger Aleksander Aamodt Kilde dieser Tage in Alta Badia und lieferte die schlüssige Erklärung gleich mit. „Er hat nämlich elf oder zwölf Rennen mehr.“

Tatsächlich könnte gerade das ambitionierte Rennprogramm von Marco Schwarz im Rennen um die große Kristallkugel am Ende den Ausschlag geben. Im Gegensatz zu Odermatt startet Schwarz auch im Slalom und hat damit deutlich mehr Möglichkeiten, Punkte zu sammeln. „Wenn er regelmäßig in die Top Ten fährt, kann er Boden gutmachen. Der Slalom wird viel entscheiden“, weiß Cheftrainer Pfeifer.

Ein Tag Pause

Marco Schwarz zog nach den ersten sieben Saisonrennen ein positives Zwischenfazit. „Das Allroundprojekt läuft bis jetzt sehr gut“, sagte der 28-Jährige, der mental und körperlich mit der großen Herausforderung bisher gut zurechtkommt. „Ich fühle mich frisch, auch wenn ich froh bin, wenn ich jetzt einmal einen Tag nicht in die Skischuhe rein muss.“

Vor Weihnachten wartet auf Marco Schwarz am Freitag noch der Nachtslalom in Madonna di Campiglio. „Ich bin gespannt, wie er die Umstellung auf den Slalom schaffen wird“, meint Chefcoach Marko Pfeifer. „Es ist ja schön, dass wir nach Marcel Hirscher wieder einen Athleten in unserem Team haben, der um den Gesamtweltcup mitfährt.“

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