ÖSV-Aufsteigerin: "Ich darf mehr als stolz sein"

Magdalena Egger beim Super-G in St. Moritz
Magdalena Egger fuhr in St. Moritz erstmals auf das Podest - und im Super-G am Sonntag explodierte ihr Airbag.

Zusammenfassung

  • Magdalena Egger feierte in St. Moritz ihr erstes Weltcup-Podest und wurde im Super-G trotz Airbag-Auslösung Fünfzehnte.
  • Die ÖSV-Speed-Damen zeigten starke Leistungen in der Abfahrt, im Super-G besteht laut Trainer Assinger noch Verbesserungsbedarf.
  • Das Team blickt mit Zuversicht auf die nächsten Rennen, wobei Egger ihre Erwartungshaltung bewusst niedrig hält.

Österreichs Skirennläuferinnen sind in den Speedbewerben noch nicht im Parallelschwung unterwegs. So stark die Leistungen in der Abfahrt waren, so sehr zeigte sich, dass im Super-G noch Arbeit wartet. Unterm Strich bilanzierte ÖSV-Frauen-Cheftrainer Roland Assinger die drei Weltcup-Rennen in St. Moritz positiv, weiter geht es für die Geschwindigkeitsabteilung am kommenden Wochenende in Val d'Isere. Davor wartet im Frauen-Alpinskiport noch der Slalom am Dienstag in Courchevel.

Nachgeblättert in den Ergebnislisten zeigt sich, dass mit Mirjam Puchner, Magdalena Egger, Nina Ortlieb bei ihrem Comeback, Ariane Rädler und Cornelia Hütter gleich fünf ÖSV-Läuferinnen jeweils zweimal in den Top elf waren, mit Hütter allerdings nur eine im Super-G (Neunte). Highlights waren die Podestränge von Egger auf zwei und Puchner auf drei in der ersten Abfahrt hinter Comeback-Siegerin Lindsey Vonn aus den USA. "In der aktuellen Form müssen wir sie überall auf der Rechnung haben", sagte ÖSV-Frauen-Cheftrainer Roland Assinger über die US-Amerikanerin.

Egger will Erwartungshaltung niedrig halten

"Die zwei Abfahrten waren Bombe, das war mannschaftlich sehr gut", bilanzierte Assinger das ÖSV-Abschneiden. "Das nehmen wir positiv nach Val d'Isere mit. Im Super-G heißt es, das Herz in die Hand zu nehmen, an dem müssen wir arbeiten. Wenn du das nicht tust, bist du nirgendwo." Der Super-G in St. Moritz sei immer ein Kriterium, die Kurssetzung sei interessant gewesen, da habe man die "brutale Entschlossenheit gebraucht, das haben wir heute großteils nicht gehabt". Sicher, in Amerika sei es mit dem Training schwierig gewesen, aber man habe in der Woche davor noch sehr gut trainiert, sah Assinger diesbezüglich nicht die Ursache.

Die 24-jährige Egger kam in St. Moritz nicht nur erstmals in ihrer Karriere im Weltcup in die Top 10, sondern auch auf das Podest. Auch im Super-G wäre wohl mehr als Platz 15 drinnen gewesen, allerdings hatte sich der Airbag geöffnet. Trotzdem fuhr sie scheinbar unbeirrt weiter. "Es war ein unglaubliches Wochenende, ich darf mehr als stolz und zufrieden ins Auto einsteigen und genussvoll heimfahren", erklärte die Vorarlbergerin.

Ihre Erwartungshaltung wolle sie auch für Val d'Isere nicht ändern. "Momentan ist die Vorfreude aufs Skifahren wesentlich größer als die Erwartungshaltung. Das möchte ich so lange wie möglich aufrechterhalten. Ich bin der Überzeugung, dass zu große Erwartungen geplante Enttäuschungen sind. Vor dem will ich mich bewahren." Sie wolle weiterhin Schritt für Schritt Vertrauen sammeln, es müsse nicht immer alles auf Anhieb perfekt laufen.

Hütter will Konkurrenz wieder zittern lassen

Puchner hatte den Ausfall im Super-G schnell abgehakt und meinte zur Teamleistung: "Wir dürfen uns nicht runterziehen, wir haben in der Abfahrt gesehen, dass wir stark sind. Wir werden weiter hart arbeiten." Das will auch Hütter, damit es bei jedem Schwung wieder um ein paar Hundertstelsekunden schneller gehe. "Summiert ergibt das gleich eine halbe, eine dreiviertel, eine Sekunde. Dann schaut alles anders aus." Sie möchte wieder angreifen, damit die Konkurrenz im Ziel zittere, wenn sie am Start stehe. "Absolut zufrieden" war Ortlieb, die Ergebnisse würden ihr zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg sei.

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