Ex-ÖSV-Athlet fällt mit Störaktion im Wiener Burgtheater auf
"Die fossile Gier schickt uns in einen qualvollen Tod", sagte Julian Schütter, als er sich vergangene Woche im Burgtheater vor einer Aufführung von Goethes Faust von seinem Platz erhob. Der frühere ÖSV-Skirennläufer ist mittlerweile bekannt als Klimaaktivist und Mitglied der "Letzten Generation".
Ein Video der Störaktion postete Schütter auf Social Media. Auf dem Video sind Ordnungsrufe und Applaus zu hören, später ist zu sehen, wie Schütter und andere Aktivisten auf der Bühne zum Sprechen kommen. "Das Riskanteste, was wir jetzt tun können, ist nicht zu rebellieren", sagt er dort.
"Ähnlich wie Faust" gehe die Regierung "einen Pakt mit dem Teufel ein", schreibt der 26-Jährige, der bereits in seiner aktiven Zeit mit Störaktionen, Wortmeldungen und Petitionen aufgefallen ist. Immer wieder wurde er dafür auch kritisiert, auch, weil er als Teil des Ski-Weltcup-Zirkus ähnlich viel reiste wie andere Athleten und Athletinnen.
Schütter selbst sah die Aktion im Burgtheater als Erfolg: "Wir rechneten damit, nach ein paar Minuten aus dem Saal geschliffen zu werden, stattdessen bekamen wir nach einer halbstündigen Störung noch acht Minuten Redezeit auf der Bühne, sehr viel Applaus, Zustimmung und Solidarität aus dem Publikum, dem Ensemble und der Direktion und durften das Stück sogar noch fertig ansehen."
"Wir möchten unserem Publikum ein ungestörtes Theatererlebnis ermöglichen und halten die Unterbrechung von Theateraufführungen nicht für ein probates Mittel, verstehen aber die Dringlichkeit, mit der die Letzte Generation zum Klimaschutz aufruft", teilte das Burgtheater am Freitag schriftlich auf APA-Anfrage mit.
Die Vorstellung sei eine Stunde nach Beginn unterbrochen worden. Der Gruppe seien acht Minuten gewährt worden, um ihr Anliegen vorzutragen und im Anschluss die Bühne wieder zu verlassen, hieß es.
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