Aufregung im Burgtheater: Aktivisten stürmten während "Faust"-Aufführung Bühne

Die Aktivisten der Letzten Generation unterbrachen die Aufführung.
Mitglieder der Letzten Generation unterbrachen am Donnerstag-Abend die Aufführung, riefen Parolen und entrollten Banner. Am Freitag wurde auch der Verkehr blockiert.

Damit hatten die Besucherinnen und Besucher des Burgtheaters wohl nicht gerechnet. Während am Donnerstag-Abend auf der Bühne Goethes "Faust" aufgeführt wurde, kam es plötzlich zu Tumulten. Mitglieder der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" befanden sich im Theater und stiegen auf die Bühne.

Die Aktivisten waren mit Warnwesten und Bannern ausgestattet und machten lautstark auf ihre Forderungen aufmerksam. "Recht auf Überleben" war da zu lesen. 

"In Anbetracht der sich zuspitzenden Klimakrise erscheint der Protest der Letzten Generation während dieser unzweideutigen Inszenierung besonders treffend", heißt es von den Aktivisten in einer Aussendung.

Schauspieler zeigten sich solidarisch

Während des Protests kamen demnach sogar Schauspieler der "Faust"-Inszenierung auf die Bühne, um sich mit den Protestierenden zu unterhalten und sich mit ihnen zu solidarisieren. Auch aus dem Publikum soll es Applaus gegeben haben, so die "Letzte Generation" in einer Aussendung. 

"Wir möchten unserem Publikum ein ungestörtes Theatererlebnis ermöglichen und halten die Unterbrechung von Theateraufführungen nicht für ein probates Mittel, verstehen aber die Dringlichkeit, mit der die Letzte Generation zum Klimaschutz aufruft", teilte das Burgtheater am Freitag schriftlich auf APA-Anfrage mit. Die Vorstellung sei eine Stunde nach Beginn unterbrochen worden. Der Gruppe seien acht Minuten gewährt worden, um ihr Anliegen vorzutragen und im Anschluss die Bühne wieder zu verlassen, hieß es.

Dies passierte laut Polizei auch auf friedlichem Wege. Es sei zu keinerlei Festnahmen gekommen, hieß es gegenüber der APA.

Freitagfrüh kam es auch zu einer Verkehrsblockade: Um 8 Uhr brachten Mitglieder der Letzten Generation mit Fahrrädern, Skateboards, Rollschuhen und anderen Fortbewegungsmitteln den Verkehr auf der A4 stadteinwärts nach der Simmeringer Heide zum Erliegen. 

„Wir haben mit einer ignoranten und unfähigen Regierung zu tun, und mit Parteien, die bislang kein einziges klimafittes Wahlprogramm präsentiert haben. Diese Tatsache ist inmitten der Klimakrise noch absurder als Skateboards auf einer Autobahn“, sagt Anna Freund (23), Pressesprecherin der Letzten Generation.

Zuletzt hatten Mitglieder der "Letzten Generation" Montagfrüh den Eingang einer Supermarktfiliale am Wiener Parkring blockiert. Zuvor verschütteten zwei Aktivistinnen und ein Aktivist im Zugangsbereich kübelweise orange Farbe.

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