ÖSV-Altstar Fettner: "Oft springen wir ja wirklich am A der Welt"

SKI SPRUNG: ÖSV/ÖFFENTLICHES TRAINING: FETTNER
Kein Springer bei der Tournee hat so viel Erfahrung wie Manuel Fettner. Der 37-Jährige spricht über seine 10 Lieblingsschanzen.

Manuel Fettner ist nicht nur der älteste Springer bei dieser Vierschanzentournee, der 37-Jährige ist auch der Einzige, der noch auf der altehrwürdigen Bergiselschanze gesprungen ist, die im Frühjahr 2002 gesprengt wurde.

Bei dieser Tournee feiert der neue Bergisel, der von Stararchitektin Zaha Hadid entworfen wurde, seinen 20. Geburtstag. Ein perfekter Anlass, um mit Routinier Manuel Fettner einen Rundflug durch die Welt der Schanzen zu machen.

"Grundsätzlich mag man eine Schanze ja immer dann gerne, wenn man dort gerade gut hupft", erzählt der Tiroler. "Aber diese zehn Schanzen sind meine Favoriten." Manuel Fettners Best of Bakken:

  • Bergisel

"Die alte Bergiselschanze war ehrlicherweise nichts Besonderes. Der neue Bergisel hat jetzt eine wunderbare Architektur, er thront irgendwie über Innsbruck. Es wäre schön, wenn es mehr Schanzen in Städten gäbe, dann würden wir mehr erleben. Oft springen wir ja wirklich am A der Welt."

  • Peking

"Ich war zwar erst einmal dort, aber diese Reise hat sich mit den zwei Medaillen bei Olympia richtig bezahlt gemacht. An Peking habe ich eigentlich nur gute Erinnerung, das dürften die einzigen Schanzen der Welt sein, auf denen ich wirklich noch keinen einzigen schlechten Sprung hatte."

  • Holmenkollen

"Oslo gehört unbedingt rein. Man spürt und sieht es am Holmenkollen überall, dass das ein sehr geschichtsträchtiger Ort ist und dass der Nordische Sport hier einen besonderen Stellenwert hat."

  • Bischofshofen

"Ich war 2001 dort mit 15 Jahren Fünfter, so etwas vergisst man nicht. Ich mag die spezielle Atmosphäre in Bischofshofen beim Tourneefinale. Das ist eine der coolsten Schanzen im Weltcup."

Four Hills Tournament
  • Sapporo

"Das wundert jetzt vielleicht manche, aber Sapporo ist in vielerlei Hinsicht sehr speziell. Du bewegst dich erstens in einer Großstadt mit coolen Leuten. Und dann ist Sapporo so ziemlich der einzige Ort im Weltcup, der komplett anders ist und aus der Reihe fällt. Die Strapazen mit dem langen Flug sind zwar groß, aber jeder Springer kommt gerne nach Japan."

  • Lillehammer

"Das ist ähnlich wie mit Sapporo, nur halt eine komplett andere Welt. Lillehammer ist ein größeres Dorf, in dem man sich sofort wohlfühlt. Leider war ich noch zu jung, aber alle sagen, dass die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer wohl die coolsten waren. Das ist ein richtiger Sport-Ort."

  • Kulm

"Skifliegen am Kulm ist immer ein massives Highlight. Auch deshalb, weil wir es nicht jedes Jahr im Kalender haben. Die Stimmung ist sensationell, ein echtes Spektakel. Ich habe dort eine Skiflug-WM-Medaille geholt."

  • Oberstdorf

"Da sind wir wieder bei der Stimmung. In Oberstdorf ist schon bei der Qualifikation das Stadion richtig voll. Die Schanze ist für mich auch deshalb so besonders, weil ich dort das erste Mal auf dem Stockerl war."

Four Hills Tournament
  • Vikersund

"Vikersund ist die Skiflug-Schanze, die am meisten Spaß macht. Dort braucht es am wenigsten Überwindung und du kannst dich wirklich auf das Fliegen konzentrieren. Mir ist in Vikersund der weiteste Flug gelungen – 235,5 Meter."

  • Planica

"Das Weltcupfinale ist Kult. Jeder fährt mit einer Freude nach Planica, weil man weiß, dass die Saison danach vorbei ist. Da spürt man auch unter den Sportlern schon Partystimmung und Urlaubsfeeling. In Planica herrscht jedes Jahr der Ausnahmezustand, das ist für mich das coolste Skisprungfest im ganzen Winter."

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