Brasilianer im Ski-Weltcup: Teenie-Schwarm Lucas Braathen ist zurück

Lucas Braathen gilt als Publikumsliebling und "bunter Hund" im alpinen Skisport. Die Überraschung war groß, als der junge Slalom-Spezialist kurz vor dem Start der aktuellen Weltcup-Saison medienwirksam das Handtuch warf. Unter Tränen war er im Oktober als amtierender Slalom-Weltcupsieger - im Streit mit dem norwegischen Skiverband - zurückgetreten.

Seit Monaten herrschen Gerüchte über ein mögliches Comeback des 23-Jährigen. Er blieb während der ganzen Zeit im Training - unter anderem auf der Reiteralm bei Schladming. 

Nun ist es Gewissheit: Der Ski-Weltcup hat Teenie-Schwarm Lucas Braathen wieder. Der Ski-Star wird künftig für den Brasilianischen Skiverband (CBDN) antreten: "Es ist so weit, Brasilien", schreibt er auf Instagram: "Lasst uns Tanzen!"

Er wolle dem Skizirkus zeigen, "dass du anders sein kannst und trotzdem einer der Besten", sagte er in der brasilianischen Zeitung o Globo.

Der Sohn eines Norwegers und einer Brasilianerin, der mit vollem Namen Lucas Pinheiro Braathen heißt, freut sich, für das Heimatland seiner Mutter antreten zu dürfen, nachdem ihm der norwegische Verband die Freigabe erteilt hat: "Es bedeutet mir viel, Brasilien und mein Land in einer neuen Sportart zu repräsentieren", sagte er der Zeitung. 

Der Slalom-Weltcupsieger der Vorsaison bleibt in der ersten Startgruppe, wie bei der Pressekonferenz zu seinem Comeback am Donnerstag in Salzburg verkündet wurde. Norwegens Verband gab das Okay, die dafür nötigen FIS-Punkte mitzunehmen. 

Vor Ort nahm Braathen auch auf seine Herkunft Bezug: "Ich bin in einem für Wintersportler untypischen Umfeld aufgewachsen, das hat mich geprägt. Und genau dafür will ich einstehen: Für Akzeptanz eines multikulturellen Hintergrunds und Vielfalt in der konservativen Sportgemeinschaft. Dass man alles erreichen kann, egal wer man ist oder woher man kommt."