Nordische WM in Seefeld kostet 30,5 Millionen Euro

NORDISCHE SKI WM 2019 IN SEEFELD: LANGLAUF 50 KM MASSENSTART / HERREN
Es wurden um 2,5 Millionen Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Schon die Rad-WM hatte mit Mehrkosten zu kämpfen.

Nach der Rad-WM, die vergangenen September in Tirol stattfand, hat nun auch die im Februar ausgetragene Nordische Ski-WM in Seefeld mit Mehrkosten zu kämpfen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 30,5 Millionen Euro, berichtete die Tiroler Tageszeitung. Damit liegen die Kosten rund 2,5 Millionen Euro über dem ursprünglich veranschlagten Budget von 28 Millionen Euro.

Die Baukonjunktur, einzelne Maßnahmen und statische Probleme bei der WM-Halle hätten sich als Kostentreiber herausgestellt, erklärte der Seefelder Bürgermeister und Organisationschef Werner Frießer der TT. Wer diese entstandenen Mehrkosten nun trägt, sei noch nicht restlos geklärt. Frießer hofft auf Bund und Land.

200.000 Besucher in Seefeld

Ursprünglich hatte man sich auf einen Aufteilungsschlüssel für die Kosten von je 40 Prozent für Bund und Land sowie 20 Prozent für die Gemeinde Seefeld geeinigt. Die Gemeinde müsse jetzt die Mehrkosten im Detail aufschlüsseln, denn schließlich habe man bei 28 Millionen Euro einen Deckel eingezogen, meinte Sportreferent und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) gegenüber der TT. "Wo die Mehrkosten nachvollziehbar sind, werden wir zuschießen", deutete der LHStv. aber Unterstützung an. Wenig Interesse das Budget aufzustocken, signalisierte laut TT jedoch der Bund.

Rund 200.000 Besucher waren zur WM nach Seefeld gekommen. Damit seien sogar die Erwartungen der Organisatoren übertroffen worden, hatten diese kurz nach der WM erklärt.

Bund will Unterlagen sehen

Der Bund, der 40 Prozent der Kosten tragen soll, will alle Fakten auf den Tisch haben. "Wir erwarten uns, dass sich die Gemeinde Seefeld einmal nach Wien bemüht, mit den Unterlagen vorstellig wird und die Mehrkosten aufschlüsselt", sagte der Sektionschef im Sportministerium, Philipp Trattner, im APA-Gespräch.

Solange dies nicht passiere, werde es in der Causa seitens des Sportministeriums keine Aktivität geben. Der Bund habe nach einem Gespräch mit dem Land Tirol im Jänner 2018 eine Maximalsumme von 10,6 Millionen Euro "in Aussicht gestellt", nicht aber garantiert, so Trattner. Die Kosten seien damals mit 26,4 Millionen Euro beziffert worden.

Der Sektionschef verwies darauf, dass der Bund zudem für den Bergisel als zweiten Veranstaltungsort bereits 500.000 Euro ausbezahlt habe. Bei den Seefelder Verantwortlichen bestehe offenbar ein "grundlegender Denkfehler" in dem Sinne, dass man dort offenbar glaube, man könne "so viel ausgeben, wie es kostet, und der Aufteilungsschlüssel für die Kosten bleibt immer gleich", ließ Trattner deutliche Kritik durchklingen.

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