Nach 12 Jahren: ÖSV-Erfolgscoach verlässt die Kommandobrücke
Christoph Eugen gehört beim Österreichischen Skiverband längst zum Inventar. Kein anderer ÖSV-Cheftrainer war länger im Amt als der Coach der Nordischen Kombinierer, der 2012 die Geschicke übernahm und mit seinen Athleten in den vergangenen zwölf Wintern etliche Erfolge feiern durfte.
Nach dieser Saison verlässt Eugen aus freiwilligen Stücken die Kommandobrücke. Ein Schicksalsschlag im vergangenen Herbst - Eugens Frau verunglückte bei einer Bergtour tödlich - zwang den Vaters eines jugendlichen Sohnes zu diesem Schritt.
Im vergangenen Weltcup-Winter hatte Christoph Eugen die Mannschaft meist aus der Distanz betreut. Bei den Wettkämpfen vor Ort übernahmen Skisprung-Trainer Christoph Bieler sowie Langlauf-Coach Jochen Strobl die Betreuung der Athleten. Diese Arbeitsaufteilung funktionierte perfekt, wie die Plätze 2 (Stefan Rettenegger) und 3 (Johannes Lamparter) im Gesamtweltcup sowie der Sieg im Nationencup belegen.
Eugen sieht nun die Zeit gekommen, das Cheftrainer-Amt zur Verfügung zu stellen. Der gebürtige Steirer wird aber dem Österreichischen Skiverband nicht abhanden kommen. Neo-Sportdirektor Mario Stecher schätzt die Expertise des 47-Jährigen, der sich deshalb in Zukunft dem heimischen Kombinierer-Nachwuchs widmen soll.
Christoph Eugen kann auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken: In seiner Ära wurde Bernhard Gruber Weltmeister, auch Johannes Lamparter gewann zwei Mal WM-Gold, dazu kommen etliche Olympia- und WM-Medaillen. In der Saison 2022/'23 gewann Lamparter den Gesamtweltcup.
Der Nachfolger von Christoph Eugen als Cheftrainer steht offiziell noch nicht fest. Es deutet sich nach der gelungenen Saison freilich die naheliegendste Lösung an: Der bisherigere Skisprung-Coach Christoph Bieler wird wohl zum Chef befördert werden.
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