Zu gefährlich: Der sündteure neue Eiskanal in Igls ist nicht befahrbar

Die Olympiabahn in Igls ist für die Rodler zu gefährlich
Um 31 Millionen Euro wurde die Bahn umgebaut. Österreichs Rodler erklären den Eiskanal für nicht befahrbar und lassen keine weiteren Athleten starten.

Das Chaos um die Olympia-Bob- und Rodelbahn in Igls ist perfekt. Und um eine Blamage reicher: Um 31 Millionen Euro war der Eiskanal in den letzten zwei Jahren umgebaut worden. 

Nach den neuerlichen Testfahrten am Freitag erklären Österreichs Rodler die Bahn für nicht befahrbar.

Änderungsarbeiten an der Bahn

Änderungen an der Bahn

„Unsere Befürchtungen sind leider wahr geworden, es ist ein Desaster für den Sport und die Region", sagt Rodel-Verbandspräsident Markus Prock.

Zu gefährlich

Bereits die ersten Tests am vergangenen Wochenende hatten abgebrochen werden müssen, weil die Rodler nicht sicher durch die neuen Kurven vor dem Ziel gekommen waren.

In den vergangenen Tagen wurde noch mit Holzbanden versucht, die schwierige Passage zu entschärfen. Testpilot Jonas Müller winkte am Freitag nach seiner Fahrt allerdings sofort ab.

Unverantwortlich

"Von den Kurven 13 und 14 geht eine zu große Verletzungsgefahr aus. Ich hatte auch heute einen harten Einschlag, nicht auszudenken, wenn ich von weiter oben starte und mit wesentlich mehr Geschwindigkeit unterwegs bin. Die Bahn freizugeben wäre aus meiner Sicht im Augenblick unverantwortlich.", sagt der Vorarlberger.

Markus Prock inspiziert die Bahn

Markus Prock inspiziert die Bahn

Der Österreichische Rodelverband zog daraufhin seine Athleten von der Bahn ab und nimmt nicht weiter an der Homologierung teil, bei der offiziell die Wettkampftauglichkeit des Eiskanals überprüft wird.

"Wir werden unsere Sportler nicht einem derart hohen Verletzungsrisiko aussetzen, das wäre unverantwortlich“, sagt Cheftrainer Christian Eigentler.

Fiasko

"Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Bahn zu sanieren, jetzt ist sie für uns nicht befahrbar. Es wird jetzt einen wohl gröberen Eingriff brauchen, das wirft natürlich viele Fragen auf, zumal es um sehr hohe Investitionen geht“, sagt Verbandschef Markus Prock.

Zumindest für die Rodler dürfte der umgebaute Eiskanal von Igls vorerst auf Eis liegen.

Besser sieht's beim Bob- und Skeleton aus. Die Athleten dieser beiden Sportarten kamen erfolgreich durch die knifflige Kurvenpassage. 

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