Hirscher: "Ich glaub', ich hab' schon besser ausgeschaut"
Nach kräftezehrenden Winter-Monaten ist bei Marcel Hirscher immer noch keine Ruhe eingekehrt. Der Salzburger absolviert derzeit einen Presse- und Sponsorenmarathon in Wien. „Ich glaub', ich hab' schon mal besser ausgeschaut. Das darf man mir nicht übel nehmen nach dieser langen Saison“, sagte Marcel Hirscher am Mittwoch bei einem Pressegespräch im Dachfoyer der Hofburg und hatte die Lacher gleich zu Beginn auf seiner Seite.
Andächtig blickte Hirscher zu Beginn der Veranstaltung auf den Highlight-Film zu seiner bisherigen Karriere, den sein Hauptsponsor extra zusammengestellt hatte. "Er hat damit Ski-Geschichte geschrieben", betonte Raiffeisens Marketing-Boss Leodegar Pruschak mit Verweis auf die abgelaufene Saison, in der Hirscher die große Kristallkugel als erster Athlet zum fünften Mal in Serie gewonnen hatte.
"Das ist eine Riesen-Ehre"
Als Überraschungsgast beim Pressegespräch lud Sponsor Raiffeisen Hermann Maier ein. „Ein Wahnsinn, dass sich der Hermann das überhaupt antut. Das ist natürlich eine Riesen-Ehre, ein tolles Geschenk. Er war das größte Idol meiner Kindheit, Jugend. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich einmal schneller war als er."
Über seine sportlichen Errungenschaften kann Hirscher selbst nur staunen. "Ich finde nach wie vor keine Lösung, warum das möglich ist. Umso schöner, dass es klappt", meinte der Salzburger.
Für Maier sei der Karriereverlauf von Hirscher, den er 2008 beim Weltcup-Finale in Bormio das erste Mal getroffen habe, "schon absehbar" gewesen. "Dass diese Konstanz, speziell in den letzten fünf Jahren, einmal so kommen wird, das hat man eigentlich schon gesehen", meinte der 43-Jährige, der an ebendieser Location in Wien im Oktober 2009 sein Karriereende verkündet hatte.
Maier hält es auch für realistisch, dass Hirscher "seinen" Weltcup-Punkterekord eines Tages knacken könnte. In der Saison 1999/2000 hatte es der Salzburger auf genau 2.000 Zähler gebracht. "Ich wäre sehr traurig, ich habe mich auch schon angemeldet bei einem Psychologen", scherzte Maier. "Es ist alles machbar. Das Wichtigste ist, dass man sich selbst verbessert, dann kann man auch mehr schaffen. Bei 44 Rennen sind theoretisch 4.400 Punkte möglich."
"Es ist der große Wille zum Sieg, den ich mir immer vom Hermann abschauen wollte"
Was Hirscher und Maier gemeinsam haben? "Uns verbinden wunderbar blaue Augen, und wir kommen beide aus Salzburg, das wir beide bezaubernd finden. Aber es ist der große Wille zum Sieg, den ich mir immer vom Hermann abschauen wollte", sagte Hirscher.
Am Nachmittag erhielt Hirscher das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich im Bundeskanzleramt.
Wie er die freie Zeit nach der Saison verbringen wird? „Morgen ist der erste Tag, den ich frei gestalten kann. Dann werde ich mir darüber Gedanken machen. Die Arbeit ist für mich ja noch nicht ganz zu Ende. Wir werden in den kommenden drei Wochen noch Material testen, erst dann kann ich mich mal richtig entspannen“, sagte Hirscher.
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