Wo ist Hermann Maier? Ein Alpha-Tier ist scheu geworden

Legendär: Hermann Maier gewann zwei Olympia- und drei WM-Goldene, dazu 54 Weltcuprennen.
Zehn Jahre nach dem Rücktritt legt Naturmensch Maier auf öffentliche Auftritte und Social Media keinen Wert.

Ob Erwin Pröll, der am selben Tag seinen Verzicht auf die Kandidatur für die Bundespräsidentenwahl verriet, ob Barack Obama, der die Verstärkung der US-Truppen in Afghanistan verkündete, ob Österreichs Fußball-Nationalteam, das in Paris im WM-Qualifikationsmatch nur noch Sparringpartner für Frankreich spielen durfte – alle und alles drängte Hermann Maier am 13. Oktober 2009 aus den Schlagzeilen.

Mit Tränen in den Augen verkündete der sonst so harte Maier seinen Rücktritt vom Rennsport. Über Nacht – nur ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Raiffeisen-Werbechef Leo Pruschak waren eingeweiht gewesen – hatte sich Maier dazu entschlossen und für seine Abschiedsrede einen standesgemäßen Schauplatz gewählt. Die Wiener Hofburg.

„Wirklich? Zehn Jahre ist das schon wieder her?“ Sein ehemaliger sportlicher Vorgesetzter Hans Pum reagiert erstaunt. Pum, 65, selbst trat heuer im Sommer nach 42 ÖSV-Jahren als Österreichs dienstältester und zugleich erfolgreichster Sportcoach ab. Ein paar Monate zuvor waren Pum und Maier einander bei einer Messe in Innsbruck über den Weg gelaufen. Pum: „Der Hermann war super beinand’.“ So, als würde er heimlich trainieren und sich die Fitness nicht nur beim Tourengehen, sondern auch im Kraftkammerl holen.

Kommentare