Gold, Silber und Bronze für Österreichs Snowboarder im Parallelslalom

SNOWBOARD-OLY-2022-BEIJING
Andreas Prommmegger ist Weltmeister, er besiegte seinen ÖSV-Kollegen Arvid Auner im Finale. Sabine Schöffmann belohnte einen langen Kampf mit Bronze.

Jubel im österreichischen Snowboard-Team bei der WM in Georgien. In einem packenden Finale setzte sich Andreas Prommegger gegen Kollegen Arvid Auner durch und gewann die Goldmedaille in Bakuriani. Prommegger ist damit nach 2017 erneut Parallelslalom-Sieger und mit 42 Jahren der älteste Snowboard-Weltmeister der Geschichte.

Das Warten hat sich für das ÖSV-Team offenbar gelohnt. Nach heftiger Kritik an den Pistenverhältnissen haben die Organisatoren der WM in Bakuriani am Dienstag alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen fairen und sicheren Lauf zu garantieren. "Das war so ein Kampf von der Früh bis zur Medaille", sagte ein sichtlich erleichterter Prommegger nach dem Rennen. "Seit wir in Georgien sind gab es so viele Aufs und Abs. Das war ein Wechselbad der Gefühle, das wirklich an den Kräften zehrt, dazu kommt noch die Kälte", so der frisch gebackene Weltmeister.

Von seiner Leistung war er sogar ein wenig überrascht: "Ich habe daran geglaubt, aber erwartet habe ich es mir heute nicht. Wir haben heute so lange gewartet, da war es schwer bei sich selbst zu bleiben." Vielleicht hat dem 42 Jährigen seine mehr als zwei Jahrzehnte lange Erfahrung im Snowboard-Zirkus an diesem Tag ausgeholfen: "Ich hab gewusst, ich kann gut snowboarden.  Im Parallelsnowboarden ist es sicher auch wichtig, auf große Routine zurückschauen zu können."

Positiver Abschluss

"Nach dem ganzen Trara" hebt der Weltmeister vor allem auch die Teamleistung hervor. "Der Spirit passt einfach. Das hat man die ganze Saison gemerkt. Jeder hat Spaß dabei die Jungen genauso wie die Arrivierteren." Der 26-jährige Arvid Auner kann mit seiner Silbermedaille nur zustimmen. Die Niederlage im großen Finale ließ ihn fast kalt: "Ich bin überglücklich. Ich habe so hart dafür gekämpft und jetzt geht alles auf", sagte er unter Tränen.

Von einem Wechselbad der Gefühle kann wohl auch Sabine Schöffmann sprechen. Die 30-jährige Kärntnerin hat es endlich geschafft. Mit WM-Bronze besiegt sie ihren langen Kampf gegen Großereignisse und kann eine Medaille mit nach Hause nehmen. "Ich bin so froh, dass es endlich bei einem Großevent geklappt hat", sagt Schöffmann erleichtert. "Bis jetzt hab ich immer nur Erfahrungen sammeln dürfen. Jetzt ist mal eine Medaille dabei." Gold und Silber bei den Frauen gingen an Julie Zogg und Ladina Jenny aus der Schweiz. Im kleinen Finale setzte sich Schöffmann gegen die Deutsche Ramona Hofmeister durch.

"Die Pistensituation war schwierig, wir haben alle gekämpft", sagte Schöffmann nach dem Rennen. Sie habe aber versucht, fokussiert zu bleiben und die Pausen zu nutzen. Jetzt sei sie froh, dass sie wie ihr Freund Alex Payer eine Medaille gewinnen konnte. "Das hilft, um das ganze positiv abhaken zu können."

Wermutstropfen

Die Pistensituation war nach dem Parallel-Riesentorlauf am Sonntag schwer in die Kritik gekommen. Auch der Bewerb am Dienstag verzögerte sich wegen der Piste. "Die Verantwortlichen haben wirklich geschaut, dass sie die Pisten doch noch auf Trab bringen. Dafür bin ich sehr dankbar", sagt Weltmeister Prommegger.

Mit vier Österreichern in vier Finalläufen knüpfte das ÖSV-Team an diesem WM-Tag an die Leistungen im Weltcup an. Wermutstropfen die Knieverletzung von Bronzemedaillengewinner Alex Payer, der am Dienstag wohl Opfer der umstrittenen Piste geworden ist.

WM-Debütant Fabian Obmann verlor das kleine Finale gegen den Kanadier Arnaud Gaudet und wurde undankbarer Vierter. "Noch tut es ein bisschen weh, auch wenn ein vierter Platz eigentlich gut ist, aber bei einer WM zählt das nicht", sagte Obmann.

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