Das Abenteuer Eishockey-WM begann im Kleinbus

Das Abenteuer Eishockey-WM begann im Kleinbus
Österreich startet am Samstag in Kopenhagen, schon die Anreise war eine logistische Herausforderung.

Es wird allmählich ernst für das österreichische Eishockey-Nationalteam. Am Freitag beginnen in Dänemark die ersten Spiele bei der Weltmeisterschaft der 16 besten Nationen des Planeten, am Samstag steigt Österreich mit dem Spiel gegen die Schweiz nach zwei Jahren im Keller der B-WM wieder in ein A-Turnier ein. Nach den B-Weltmeisterschaften in Südkorea (2016) und der Ukraine (2017) ist die A-WM 2018 in Dänemark für das rot-weiß-rote Team eine willkommene Abwechslung, und das nicht nur sportlich.

Spieler im Anflug

Auch logistisch ist das Turnier in Kopenhagen und Herning ein Gewinn. Wer schon einmal eine Eishockey-Tasche gesehen oder gehoben hat, der weiß, was der Transport eines 27-köpfigen Teams bedeutet. Weil Österreichs Spielort Kopenhagen auf der Straße gut zu erreichen ist, verzichtete der Verband auf eine Fluganreise für das gesamte Material. Nur die Spieler fliegen am Mittwoch Nachmittag nach einer letzten Pressekonferenz in Wien mit ihrem Privatgepäck nach Kopenhagen. Wenn sie ankommen, sollte ihre Ausrüstung schon dort sein.

Denn diese wurde die knapp 1100 Kilometer mit dem Bus in den Norden gebracht. Nach dem letzten Training in Wien wurde gepackt und alles in einen VW-Bus und einen Anhänger gestopft. Es war eine Meisterleistung im Schlichten: Jeder der 27 Spieler hat eine Eishockey-Tasche mit seiner persönlichen Ausrüstung wie Schulterschutz usw. gepackt. Weiters sind vier große Taschen mit zirka 200 Schlägern dabei. Spielmacher Konstantin Komarek hebt den Schnitt und sagt schmunzelnd: „Ich habe alleine immer acht bis neun Schläger dabei.“ Dazu kommen drei Kästen mit den Trocknern für die Handschuhe, die sonst bis zum nächsten Training oder Spiel feucht bleiben würden. Handschuhe und Helme sind in weiteren drei großen Taschen an Bord. Für das Leben in der Spielerkabine sind natürlich auch eine Kaffeemaschine, eine Saftmaschine und zwei Ventilatoren gegen die Feuchtigkeit ganz wichtig.

Tapes und Taktik-Tafel

Genauso wie die 200 Energie-Riegel und die Sporternährungsmittel von Peeroton. Die Physiotherapeuten und der Arzt haben vier große Kisten (von Verbänden über Tapes bis hin zu Infusionen) mit. Für Teamchef Roger Bader sind die vier Taktik-Tafeln essenziell. Eine bleibt zum Beispiel im Hotel, wo auch Besprechungen stattfinden werden.

Weil es bei der WM der 16 besten Nationen der Welt mit Nike einen eigenen Ausrüster gibt, bekommen die Spieler direkt vor Ort nicht nur die Trainingsshirts, sondern auch Trainingsanzüge, Kappen und Polo-Shirts zur Verfügung gestellt.

Dank der Reise des Materials mit dem Bus blieb den Österreichern Ärger am Flughafen erspart: Bei der Anreise zur Olympia-Qualifikation 2016 in Riga überschritt der Koffer mit der Schuhschleifmaschine das zulässige Gewicht von 32 Kilo. Daher musste die Maschine zerlegt werden und auf mehrere Kisten aufgeteilt werden.

Frühestens am 15. Mai, am Tag nach dem letzten Gruppenspiel gegen Tschechien, geht die Reise im VW-Bus wieder zurück nach Österreich. Hoffentlich mit einem Erfolg im Gepäck.

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