Wie die ICE Hockey League die Corona-Krise vergessen lassen will

Wiedersehen: Salzburg und Wien treffen heute aufeinander
Am Freitag startet die win2day-ICEHL. Was ist nach zweieinhalb Jahren Corona-Chaos zu erwarten?

Red Bull Salzburg gegen Vienna Capitals – viel interessanter könnte die neue Saison der win2day ICE Hockey League nicht beginnen. 2022/2023 soll endlich vergessen lassen, was sich in den Eishallen in den vergangenen zwei Jahren ereignet hat: vom Saisonabbruch 2020 zu Beginn der Corona-Krise bis hin zu den vielen Geisterspielen und Einschränkungen für die Zuschauer.

Ab heute soll das Geschichte sein. Die Klubs haben dank der schnellen und unbürokratischen finanziellen Hilfe des Sportministeriums die Krise überlebt und wollen wieder voll durchstarten. In der Liga gibt es einige Neuerungen, auch bedingt durch den neuen Kooperationsvertrag, in dem der österreichische Eishockey-Verband seine Handschrift deutlich hinterlassen hat.

Die Kaderregelung

Das alte komplizierte Punktesystem zur Kadererstellung wurde abgeschafft. Ab sofort müssen auf dem Spielbericht zwölf Spieler stehen, die für das österreichische Nationalteam einsatzberechtigt sind. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass maximal zehn Legionäre spielen dürfen.

Die Zukunft

Das neue Ausbildungskosten-Entschädigungs-System (AKES) kommt ähnlich wie in der Schweiz jenen Klubs zugute, die Spieler ausgebildet haben. Zu Beginn noch mit überschaubaren Summen, soll es in Zukunft kleine Vereine stark entlasten, die Spieler an finanzstarke Klubs verlieren.

Die Neuen

Asiago und die Pioneers Feldkirch wurden aufgenommen, damit es wieder 14 Teams gibt. Doch kurz danach stieg Bratislava wieder aus. Somit sind wie zuletzt 13 Mannschaften dabei, der Modus bleibt gleich. Nach einer doppelten Hin- und Rückrunde (48 Partien pro Klub) sind die Top-6 im Viertelfinale. Die Teams auf den Plätzen 7 bis 10 spielen in den Pre-Play-offs zwei Viertelfinaltickets aus.

Mit der Aufnahme von Asiago (720 Kilometer von Wien entfernt) sind einige Teams wegen der mühevollen Anreise unglücklich. Feldkirch benannte sich zum Ärger der Fans von VEU in Pioneers um und wird es mit diesem Kader im ersten Jahr schwer haben – auch wenn mit Marc Habscheid ein echter Star an der Bande steht. Der jetzt 59-Jährige war einst Teamkollege von Wayne Gretzky und 2004 Headcoach von Weltmeister Kanada.

Neue Linzer

In der österreichischen Eishockey-Szene werden viele Blicke Richtung Linz geworfen, wo der langjährige Kapitän Philipp Lukas der neue starke Mann im sportlichen Bereich und auch Headcoach ist. Der 42-Jährige ist der zweite österreichische Trainer zum Ligastart in den vergangenen 17 Jahren.

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