Deutschlands Eishockey-Star Leon Draisaitl lässt Edmonton träumen

Draisaitl traf in Florida zum 5:4
Okay, es hat draußen 30 Grad und der Wintersport ist hierzulande längst in Sommerpause. Aber wer Richtung Nordamerika blickt, der sieht derzeit ganz großen Sport in den Eishockey-Arenen der Florida Panthers und Edmonton Oilers.
Die beiden Teams stehen im Finale der National Hockey League und kämpfen um den Stanley Cup. Nach vier Partien steht es 2:2 und geht es in der Nacht auf Sonntag in Edmonton weiter. Wer als erster vier Siege hat, darf sich „beste Klubmannschaft der Welt“ nennen.
Im vierten Spiel sorgte einmal mehr der deutsche Stürmer Leon Draisaitl für Freude bei den Edmonton-Fans, die auf den ersten Titel seit 1990 hoffen. 1:6 hatten die Oilers das dritte Spiel verloren. Im vierten Stand es nach 20 Minuten 0:3. Doch die Oilers schafften innerhalb von zwölf Minuten den Ausgleich und gingen 4:3 in Führung. Titelverteidiger Florida kam in der Schlussminute mit sechs Feldspielern zum 4:4, doch in der Verlängerung erzielte Leon Draisaitl mit einem abgefälschten Pass das glückliche Tor zum 5:4-Sieg.
Das 63. Tor in der gesamten Saison
Für den 29-Jährigen aus Köln war dies bereits das 63. Tor in der gesamten Saison, alleine im Play-off traf er schon elfmal. Und das 5:4 war in diesen Play-offs bereits sein viertes entscheidendes Tor in der Verlängerung. In seinen 790 Partien im Grunddurchgang kam er auf sagenhafte 956 Punkte, in den Play-offs steigerte er seinen Output gar auf 1,49 Scorerpunkte pro Spiel.
Draisaitl kann getrost als einer der besten Stürmer der Eishockey-Gegenwart bezeichnet werden. Wäre er Fußballer, wären die deutschen Medien jeden Tag voll mit Geschichten über den Superstar. Doch in seiner Heimat rennt Draisaitl etwas unter dem Radar.
Ein Titelgewinn würde ihm wohl zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Über mehr Anerkennung würde er sich freuen, sagte er. "Da weiß ich nicht, wie viel ich da noch tun könnte, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen." Im Gegensatz zu Kanada kann er in seiner Heimat meist noch ungestört auf einen Kaffee gehen.
Der Topverdiener
Leon, der Sohn des gebürtigen Tschechen Peter Draisaitl, lernte das Spiel in Köln und Mannheim, mit 17 ging er nach Nordamerika. Es dauerte nicht lange, bis sich die NHL-Teams um ihn rissen. Mit 19 debütierte er für Edmonton, mittlerweile ist er Topverdiener in der besten Liga der Welt und kassiert 14 Millionen Dollar (12,14 Mio. Euro) pro Jahr - garantiert bis 2033.
Papa Peter ist derzeit Sportmanager bei Krefeld in der zweiten deutschen Liga, coachte 2020 bis 2022 aber auch die Bratislava Capitals in der heimischen ICE Hockey League.
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