Die großen Fußstapfen der spielenden Eishockey-Legenden

Thomas Koch beim letzten Titelgewinn des KAC 2013
900 Scorerpunkte sammelte Thomas Koch. Heute ist der Rekordhalter mit dem KAC in Wien.

Er war erst 16 Jahre alt, schmächtig und schüchtern, die Kollegen in der KAC-Kabine waren damals zur Jahrtausendwende große Stars in der Liga: Stefan Nilsson, Johan Strömwall, David Emma. Oder auch Gerald Ressmann, der früh das Talent des Teenagers erkannte und Partei für ihn ergriff, wenn er zu wenig zum Einsatz kam. Die damaligen Stars sind längst in der Eishockey-Pension – nur Thomas Koch spielt noch immer.

Und das erfolgreich.

Heute ist Österreichs Rekord-Punktesammler der Älteste in seiner Mannschaft und in der Erste Bank Arena bei den Vienna Capitals zu sehen (17.30, www.servushockey night.com). Seit dem 12:0-Sieg in Zagreb hält der 35-jährige Klagenfurter bei 900 Scorerpunkten in Österreichs höchster Spielklasse. Und nach 980 Spielen steht demnächst der nächste Meilenstein an. Mit einem Punkteschnitt von 0,92 pro Spiel prägte er Österreichs Eishockey wie kein anderer über einen so langen Zeitraum.

Rekorde sieht Koch auch als Zeichen der Zeit. „Wenn du fast 20 Jahre Profi-Eishockey spielst, dann kommen viele Spiele und Punkte zusammen. Aber auch wenn da dann Thomas Koch draufsteht, darf man nicht vergessen, dass da immer ein Team, eine Familie und das ganze Umfeld dahinterstehen. Ich hoffe, es kommen noch einige Spiele dazu.“ Dafür macht Koch auch alles. „Ich habe mir von Spielern wie Nilsson oder Strömwall viel abgeschaut und arbeite auch an freien Tagen. Das wird immer wichtiger.“ Mit seinen 35 Jahren ist er fit wie eh und je. Alle 39 Liga-Spiele hat Koch in dieser Saison absolviert.

Aller Voraussicht nach wird der Spielmacher auch Robert Lukas (1035 Spiele) in der Liste der Rekordspieler in Österreich ablösen. Der Verteidiger beendete im vergangenen Sommer mit 39 Jahren seine Karriere und ist jetzt Nachwuchsleiter in Linz. Weil auch sein Bruder Philipp (39) nicht mehr spielt, gehen der Erste Bank Liga bald ihre spielenden Legenden aus.

Der Ersatz-Rekordler

Beim heutigen KAC-Gegner Capitals darf Philippe Lakos (822 Spiele) nach 16 Saisonen nur im Farmteam durch Ungarn und Rumänien tingeln. Nur wenn sich bei den Profis jemand bis zum Ende der Transferzeit verletzt, wird der Rekordspieler, dessen Nummer 4 in Wien nicht mehr vergeben wird, seine Karriere im Rampenlicht der EBEL beenden können.

Die großen Fußstapfen der spielenden Eishockey-Legenden

Matthias Trattnig (re.) mit Alex Rauchenwald

Ebenfalls zuschauen muss Matthias Trattnig, der in Salzburg Legenden-Status besitzt. Der 39-jährige Verteidiger mit 746 Liga-Spielen für Salzburg zog sich eine Muskelverletzung zu. Salzburg hat aber auch einen der seltenen Legionäre, der seit vielen Jahren in der EBEL ein Erfolgsgarant ist: John Hughes. Der 31-jährige Kanadier spielt bereits seine zehnte Saison in der EBEL und sammelte für Laibach, Villach und Salzburg in 605 Partien unglaubliche 732 Scorerpunkte.

Der Tag, an dem diese Spieler ihre Karrieren beenden werden, ist noch nicht bekannt. Aber eines ist sicher: Sie werden große Lücken hinterlassen. Dann sind die Rotters, Schneiders, Geiers, Hubers, Bischofbergers oder Rauchenwalds am Zug.

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