Biathlon: Leitner bei Bö-Rekordsieg in Oslo Vierter

Johannes Thingnes Bö schrieb am Samstag Biathlon-Geschichte.
Der Norweger feiert seinen 15. Saisonerfolg. Felix Leitner schrammt hauchdünn am ersten Karriere-Podestplatz vorbei.

Felix Leitner ist beim Saisonfinale der Biathleten in Oslo inmitten der Weltklasse angekommen. Der 22-jährige Tiroler sorgte beim Rekordsieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö als Verfolgungs-Vierter für die Überraschung des Tages. Der frühere dreifache Juniorenweltmeister nutzte seine gute Ausgangslage und brillierte als einziger im Feld mit einer fehlerfreien Schießleistung.

Nur 24 Stunden nach seinem zehnten Platz, der sein bisher bestes Ergebnis im Weltcup markiert hatte, legte Leitner in eindrucksvoller Manier nach. Er sei "in so einem Flow drinnen" gewesen, schilderte der Youngster, der nach dem letzten Schießen noch als Dritter auf die Loipe gegangen war. Dort fing ihn der routinierte Deutsche Arnd Peiffer noch ab und schob sich vier Sekunden vor dem Österreicher über die Ziellinie.

Rekordmann

Leitners Zufriedenheit schmälerte das keineswegs. "Ich konnte immer mitlaufen und habe versucht die Lücken zu schließen. Beim Schießen habe ich sauber gearbeitet und ist es mir voll aufgegangen." Die restlichen zwei fürs Jagdrennen qualifizierten ÖSV-Athleten, Julian Eberhard und Simon Eder, konnten im Spitzenfeld nicht mitmischen. Der Vortages-Vierte Eberhard musste schon nach dem ersten Liegend-Schießen und vier Fehlern jegliche Ambitionen auf einen Spitzenplatz begraben und klassierte sich mit insgesamt sechs Fehlschüssen auf Rang 16. Eder, im Gesamtweltcup als Achter bester Österreicher, wurde 29. (drei Strafrunden).

J. T. Bö, der bereits als Gesamtweltcupsieger festgestanden war, holte nach dem Sprint- nun auch den Verfolgungsweltcup. Viel mehr im Vordergrund stand am Samstag allerdings der 15. Saisonsieg des 25-Jährigen. Er ist nun an Saisonsiegen gemessen alleiniger Rekordmann vor dem langjährigen Dominator Martin Fourcade aus Frankreich (14). Dieser war nach verpatzter und frühzeitig abgebrochener Saison in Oslo nur Zaungast.

Entscheidung am letzten Tag

Bei den Damen stellte am Samstag Anastasiya Kuzmina erneut ihre späte Hochform unter Beweis. Die slowakische Olympiasiegerin setzte sich nach ihrem Sprint-Sieg am Vortag auch am Samstag in der Verfolgung durch. Sie traf alle 20 Scheiben und distanzierte die Zweite Denise Herrmann aus Deutschland dank schnellster Laufleistung um 1:42,8 Minuten. Dritte wurde die Schwedin Hanna Öberg.

Die Entscheidung im Gesamtweltcup wurde erneut vertagt. Der führenden Dorothea Wierer reicht im Massenstart-Bewerb am Sonntag ein sechster Platz, um diesen aus eigener Kraft zu gewinnen. Ihre schärfste Konkurrentin und italienische Teamkollegin Lisa Vittozzi liegt 23 Punkte zurück. Als Tages-Zwölfte holte sich Wierer immerhin bereits die kleine Kugel für den Verfolgungsweltcup, Vittozzi hatte sich für Samstag nicht qualifiziert.

Lisa Hauser lief im letzten Jagdrennen der Saison mit einer Strafrunde von Rang 26 auf Rang elf (2:55,4) vor. "Mit nur einem Fehler bin ich mit meiner Schießleistung voll zufrieden. Auch läuferisch war es in Ordnung, obwohl es auf der Strecke sehr zäh war, weil ich in der zweiten und dritten Runde viel alleine laufen musste. Das kostet bei diesem Gegenwind extrem viel Kraft", wusste Hauser. Katharina Innerhofer erging es ähnlich, sie holte aber trotz dreier Fehler mit Rang 21 ihr bestes Saisonergebnis.

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