Biathlon-Ass Lisa Hauser verpasst den Sieg am Holmenkollen knapp
Prächtige Kulisse: Lisa Hauser am Holmenkollen in Oslo
Die Talsohle ist durchtaucht, im Finale der Weltcup-Saison ist Lisa Hauser wieder in der Erfolgsspur: Im Sprint am Holmenkollen musste sich die Kitzbüheler Skijägerin nur Tiril Eckhoff um sieben Sekunden geschlagen geben. Am Schießstand blieb die 28-Jährige im Gegensatz zur norwegischen Siegerin makellos, und auch die drittplatzierte Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Røiseland (+9,4) musste einmal in die Strafrunde.
Im Gesamtweltcup machte Lisa Hauser zwei Plätze gut, sie liegt vor der Verfolgung am Samstag mit 631 Punkten auf dem dritten Rang hinter Røiseland (855) und der Schwedin Elvira Öberg (749).
„Die Startnummer eins hat mich im Vorfeld schon ein bisschen gefordert, da ich das normalerweise nicht so gerne mag", gestand Hauser nach dem Rennen bei frühlingshaft warmen und weichen Bedingungen. „Heute habe ich es aber auch als Vorteil gesehen, weil ich damit vielleicht auf der Loipe noch den ein oder anderen kompakten Abschnitt mehr erwische. Zweimal die Null abzuliefern, ist natürlich genial und mit diesem Stockerlplatz geht heute ein großer Traum in Erfüllung.“
Spätes Ärgernis
Dunja Zdouc lag nach einem fehlerfreien Liegendschießen zunächst noch in den Top Ten, musste allerdings stehend einen Fehlschuss in Kauf nehmen und belegte am Ende mit einem Rückstand von 1:38,9 Minuten Rang 20. „Es war heute beinhart und richtig heiß", sagte die Kärntnerin. „Auf der Loipe habe ich mich sehr gut gefühlt. Ich habe versucht, bei mir zu bleiben, mein Rennen zu laufen und nicht zu viele äußere Einflüsse auf mich einwirken zu lassen. Liegend bin ich super durchgekommen und wenn man dann hört, dass man nur wenige Sekunden hinter den Podestplätzen liegt, sorgt das natürlich für zusätzliche Motivation. Im Nachhinein ist dieser eine Fehler stehend natürlich umso ärgerlicher.“
Herren-Cheftrainer Ricco Groß muss gehen
Im Sprint der Männer siegte der Norweger Sturla Holm Laegreid 22,4 Sekunden vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet und 26,5 vor dem Schweden Sebastian Samuelsson, alle drei blieben ohne Strafrunde. Die Österreicher konnten nicht mithalten: Bester war Simon Eder auf Platz 23 (+1:50,0/1 Strafrunde), Felix Leitner lag nach fehlerfreiem ersten Schießen auf Zwischenrang sieben, musste nach dem Stehendanschlag aber zwei Mal in die Strafrunde, am Ende stand Platz 40 (+2:31,2).
Ricco Groß ist ab der kommenden Saison nicht mehr Cheftrainer der österreichischen Biathlon-Männer. Der am 30. April auslaufende Vertrag mit dem deutschen Olympiasieger werde nicht verlängert. Groß war als Aktiver mit der deutschen Staffel viermal Olympiasieger. Mit zudem dreimal Silber und einmal Bronze ist er der erfolgreichste deutsche Biathlet der Olympia-Geschichte. Von seinen neun WM-Titeln holte Groß vier in Einzelbewerben. Vor seinem Engagement in Österreich betreute der mittlerweile 51-Jährige von 2015 bis 2018 die russischen Männer. Seine ersten Trainer-Erfahrungen hatte er davor beim deutschen Skiverband gemacht.
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