Wie Künstliche Intelligenz Dopern das Fürchten lehrt

Wie Künstliche Intelligenz Dopern das Fürchten lehrt
Die nahe und ferne Zukunft der Anti-Doping-Arbeit: Olympia ohne russische Hymne, ein neuer WADA-Code und die Hilfe von KI.

Es zeichnet sich ab, dass russische Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 an den Start gehen dürfen. Fix ist bereits, dass sie nicht unter russischer Flagge antreten werden. Grund dafür wäre dann nicht der Angriffskrieg Russlands, sondern die russische Anti-Doping-Agentur. Diese ist weiterhin als „non-compliant“ eingestuft, erfüllt also nicht den Code der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA.

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„Sofern eine NADA nicht Code-Compliant ist, dürfen diese Sportler nicht unter der Flagge oder Hymne dieses Landes antreten“, sagt Michael Cepic, der Geschäftsführer der NADA Austria, der nicht nur bis Paris blickt, sondern auch in die fernere Zukunft. Denn mit 1. Jänner 2027 wird der neue WADA-Code in Kraft treten. 

Dessen Inhalte werden in den kommenden Monaten und Jahren in Zusammenarbeit mit Sportverbänden und Athleten erstellt. „Es muss etwa geändert werden, dass Sportler drei Monte im Voraus ihren Aufenthaltsort angeben müssen“, sagt Cepic. „Das kann niemand machen – ein Profisportler schon gar nicht.“

KI ist im Kommen

Künstliche Intelligenz (KI) wird in Zukunft bei der Jagd nach Doping-Sündern eine immer wichtigere Rolle spielen. „Das ist im Kommen und das wird helfen“, sagt David Müller, der bei der NADA den Bereich Information und Prävention leitet. So sollen etwa die Leistungsentwicklungen von Sportlern mittels KI genauer analysiert werden.

Ein Trend in der Anti-Doping-Arbeit ist, dass es immer seltener zu Verfahren nach analytischen Verstößen (positiv abgegebene Dopingproben) kommt. In mittlerweile 52 Prozent aller Fälle handelt es sich um „nicht analytische Verstöße“, also den Handel oder Besitz von Dopingmittel, die Nicht-Mitwirkung an einem Test, oder um Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass.

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