Siebenfacher Weltcupsieger hat genug: "Ich bin nicht mehr bereit"

Turner Vinzenz Höck an den Ringen.
Mit 29 Jahren beendet Vinzenz Höck seine Karriere. Der Turner gewann sieben Bewerbe im Weltcup und war 2020 Vize-Europameister.

Seinen letzten Wettkampf bestritt Kunstturner Vinzenz Höck bereits vor deutlich mehr als einem Jahr – und in der Szene war bekannt, dass er nicht mehr professionell trainiert. Doch erst jetzt zog der 29-jährige siebenfache Weltcupsieger, sechsfache WM-/EM-Finalist, 2020-Vize-Europameister (alles an seinem Spezialgerät Ringe) den offiziellen Schlussstrich unter seine Spitzensport-Karriere: „Das Feuer der Leidenschaft ist kleiner geworden. Ich bin schlichtweg nicht mehr bereit, alles dem Turnsport unterzuordnen.“

In seiner Rücktrittserklärung schrieb Höck unter anderem:

Was mich zu diesem Schluss veranlasst hat, mag nüchtern klingen, doch ich habe gemerkt, dass sich über die Jahre etwas in mir verändert hat. Das Feuer der Leidenschaft, das der größte Antrieb für außergewöhnliche Leistungen ist, und die Bereitschaft, alles dem Training bzw. dem Wettkampfkalender unterzuordnen, sind weniger geworden und es hat sich mehr zu einem Pflichtbewusstsein entwickelt. Turnsport auf internationalem Niveau zu treiben ist jedoch nur als Gesamtpaket möglich, Rosinenpicken ist keine Option. Alles dem Turnsport unterzuordnen und alle anderen persönlichen Interessen und Hobbys hintanzustellen, dazu bin ich schlichtweg nicht mehr bereit und ich bin zum Entschluss gekommen, meine Karriere als aktiver Athlet zu beenden.

Nur ein Österreicher war noch erfolgreicher

Vinzenz Höck ist Österreichs erfolgreichster Turner seit 1904 (als Julius Lenhart in St. Louis Olympiasieger wurde). 2021 und 2023 gelang Vinzenz Höck sogar der Gesamt-Weltcupsieg an den Ringen. An einer Olympia-Qualifikation scheiterte er aber wegen eines in seinem Fall ungünstigen Reglements.

Mittlerweile ist Höck als Web-Entwickler in der Privatwirtschaft tätig.

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