Topzeit im Vorlauf: Lobnig bei Ruder-EM souverän ins Halbfinale

Rowing - Women's Single Sculls - Semifinal A/B 2
Die Olympiadritte aus Kärnten gewann ihren Einer-Vorlauf überlegen. Auch Julian Schöberl erreichte das Semifinale.

8:42,83 Minuten dauerte es am Donnerstagmittag bis zur Antwort auf die Frage nach dem gesundheitlichen Befinden von Magdalena Lobnig. Die Kärntner Vorzeigeruderin setzte sich in ihrem Vorlauf bei der Multisport-Europameisterschaft in und um München souverän durch und zog damit direkt ins Semifinale am Samstag ein.

Weite Teile der Weltcup-Saison hatte die Völkermarkterin verpasst: Allergiebedingtes Asthma hatte Magdalena Lobnig zugesetzt, beim Weltcup in Belgrad hatte sie Ende Mai vorzeitig aussteigen müssen. Fast zwei Monate lang war an ein Training auf dem Wasser nicht zu denken, so stark setzte ihr der Pollenflug zu.

Zuletzt hat sich die Olympia-Dritte von Tokio am Oberrhein auf die EM vorbereitet, in Breisach wurde gerudert, am Kaiserstuhl folgten Einheiten auf dem Rad. „Ich fühle mich besser, aber die Erwartungshaltung ist natürlich eine andere als noch zu Beginn der Saison“, sagte die 32-Jährige. „Ich brauche mich nicht zu verstecken, die Form passt, ich fühle mich körperlich und mental fit, aber natürlich muss man mit der Erwartungshaltung vorsichtig sein.“

Zurückhaltend äußerte sich auch Nationaltrainer Robert Sens: „Eine Medaille können wir noch nicht erwarten. Sie konnte noch keine Rennen in Wettkampfhärte fahren, andere konnten das – und die Konkurrentinnen trainieren auch gut.“

Vierkampf um den Titel

Das Understatement wurde mit der Bestzeit aller Vorläufe in Magdalena Lobnigs erstem internationalen Bewerb in diesem Jahr belohnt, knapp fünf Sekunden lag sie am Ende vor der Bulgarin Desislawa Angelowa. Heat 1 holte sich die amtierende Unter-23-Weltmeisterin im Leichtgewichts-Einer aus Griechenland, Evangelia Anastasiadou siegte in 8:43,50 Minuten vor der Schweizer Olympia-Fünften Jeannine Gmelin (8:44,05). Heat 2 ging an Karolien Florijn aus den Niederlanden (8:45,52), die Silbermedaillengewinnerin von Tokio hatte fast 22 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Weiter geht es mit den beiden Semifinalläufen am Samstag (10.35 Uhr), es zeichnet sich ein Vierkampf um die Medaillen ab.

„Es war extrem zach“, sagte Magdalena Lobnig nach dem gelungenen Auftakt. „Ich war extrem nervös, denn ich habe ja nach der langen Zeit nicht gewusst, wo ich stehe. Es war ein hartes Rennen, wir hatten extremen Gegenwind und extremen Seitenwind. Aber ich glaube, der Start in die EM ist mir geglückt. Ich bin jetzt einmal erleichtert, dass ich in den Wettkampf gefunden habe.“

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