Wimbledon: Vorteil Alcaraz im Traumfinale gegen Sinner

French Open
Jannik Sinner greift nach seinem ersten Wimbledon-Titel. Die Favoritenrolle im Traumfinale liegt aber eher aufseiten von Titelverteidiger Carlos Alcaraz.

Wimbledon ist bereit für sein Traumfinale. Jannik Sinner, die Nummer eins der Welt, trifft im Endspiel auf die Nummer zwei, Carlos Alcaraz. Damit kommt es beim prestigeträchtigsten Turnier des Jahres zum Duell der beiden aktuell besten Tennisspieler. Während der Südtiroler Sinner erstmals im Rasenmekka im Endspiel steht, hofft der Spanier auf seinen dritten Wimbledon-Titel in Folge.

Favoritenrolle

Vorteil Alcaraz? Ja, glaubt zumindest der siebenfache Champion Novak Djokovic. „Ich sehe Carlos mit knappem Vorsprung vorne, weil er zwei Titel hier gewonnen hat und mit Selbstbewusstsein spielt“, sagte der 38-jährige Serbe nach seiner klaren Halbfinalniederlage in drei Sätzen gegen Sinner. „Aber es ist nur ein kleiner Vorteil, weil Jannik den Ball sehr stark schlägt. Ich denke, dass es wieder ein enges Duell wird – so wie in Paris.“

Bei den French Open lieferten sich die beiden ein Final-Duell für die Ewigkeit. In fünfeinhalb Stunden setzte sich Alcaraz durch. „Das war das beste Match, das ich bislang gespielt habe“, erinnerte sich Alcaraz nach seinem Finaleinzug gegen Taylor Fritz in Wimbledon.

„Ich erwarte, dass wir am Sonntag wieder an die Grenze gehen. Es wird ein großartiger Tag, ein großartiges Finale. Ich freue mich darauf.“ Einen Wunsch äußerte der 22-Jährige noch lachend: „Ich hoffe, dass es nicht wieder fünfeinhalb Stunden dauert.“ Er kann übrigens Geschichte schreiben: Alcaraz kann der drittjüngste Spieler mit drei Wimbledon-Titeln werden. Nur Boris Becker und Björn Borg waren jünger.

Premieren-Titel?

Für Sinner geht es um den ersten Titel auf dem „heiligen Rasen“. Und es wäre sein erster Turniersieg, seitdem er Anfang Mai nach einer dreimonatigen Dopingsperre zurückgekehrt war. Die niederschmetternde Niederlage von Paris habe er in der Heimat mit Freunden und Familie verdaut, wie er nach seinem Halbfinalsieg über Djokovic berichtete.

Alcaraz ist gewarnt: „Jannik hat als großer Champion aus den Niederlagen gelernt. Ich bin mir sehr sicher, dass er einiges aus dem French-Open-Finale mitgenommen hat, dass er jetzt physisch und mental besser sein wird.“

Auch ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer, selbst dreifacher Wimbledon-Champion (Junioren, Doppel, Mixed), sieht Alcaraz vorne: „Sinner spielt unglaublich beweglich von der Grundlinie, trifft die Bälle extrem gut. Alcaraz kann extrem schnell spielen, sein Vorteil auf Rasen ist, dass er offensiver agiert, mehr nach vorne geht.“

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