6:0, 6:0: Iga Swiatek triumphiert erstmals in Wimbledon - mit einem Rekord

Iga Swiatek und Amanda Anisimova hatten vor ihrem Finale eines gemeinsam: In Wimbledon war für sie bisher spätestens im Viertelfinale Endstation gewesen. Für die 24-jährige Polin 2023, für die 23-jährige US-Amerikanerin 2022.
Seit Samstag darf sich Anisimova Wimbledon-Finalistin und Swiatek Wimbledon-Siegerin nennen. Swiatek fegte mit 6:0 und 6:0 über ihre Gegnerin in 57 Minuten hinweg, eine Premiere in Wimbledon.
Im Damen-Tennis hatte es so ein Ergebnis in einem Grand-Slam-Finale erst einmal gegeben, als Steffi Graf 1988 in Paris Natalia Zvereva keine Chance ließ.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier noch einmal ein Finale spielen werde. Tennis macht mehr Spaß, wenn du das Leben genießt." Siwatek dürfte ihr leben soeben besonders genießen.
Ihrer Gegnerin wurde es 2023 zu viel. Anisimova konnte nicht mehr, klagte über mentale Probleme, ein Burnout und nahm sich acht Monate an Auszeit. Es dürfte ihr gut getan haben, denn in Wimbledon kam sie in ungewohnter Stärke zurück. Bis zu diesem Finale...

Außenseiterin Anisimova legte einen klassischen Fehlstart hin. Nervös, mit schlechter Beinarbeit und zittriger Hand beim Aufschlag, gab sie gleich ihr erstes Aufschlagspiel ab, weil Swiatek sich nicht nur besser bewegte, sondern auch bei den Returns bestach. Sehr flott lag die Polin 4:0 in Führung, gab den ersten Satz auch nicht mehr aus der Hand. 6:0 nach nur 25 Minuten.
Das gab es in einem Wimbledon-Finale zuletzt 1983, damals ließ Martina Navratilova Andrea Jager über den Platz laufen.
Auch den zweiten Satz startete mit Aufschlag Anisimova, die sofort wieder in Rückstand geriet. Bei der US-Amerikanerin klappte so gut wie nichts, während Swiatek intensiv und druckvoll und erfolgreich agierte.
Der Aufschlag ließ Anisimova auch in Folge im Stich, ebenso die Schläge über die Vorhand. Swiatek blieb eiskalt und feierte einen historischen Triumph.
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