Nadal über Djokovic: "Wenn du geimpft bist, hast du kein Problem"
Der Einreise-Krimi um den serbischen Tennisstar und Impfskeptiker Novak Djokovic geht weiter: Der Weltranglisten-Erste wird wohl erst am Montag erfahren, ob er eine Woche später bei den Australian Open an den Start gehen darf. Dann soll ein Gericht in Melbourne über den Einspruch von Djokovic gegen den Visum-Entzug durch die australische Grenzbehörde entscheiden.
Mittlerweile gibt es auch erste Reaktionen aus der Tennis-Szene. So äußerten sich etwa der 20-fache Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal und der deutsche Olympiasieger Alexander Zverev zur Causa Djokovic. Der Spanier hat wenig Mitleid mit seinem Kontrahenten: "Ich hatte Covid, ich bin zwei Mal geimpft. Wenn du das machst, hast du kein Problem, hier und überall auf der Welt zu spielen. Das ist das Einzige, was klar ist. Und die Welt hat meiner Meinung nach genug gelitten, um die Regeln nicht zu befolgen", sagte Nadal am Donnerstag in Melbourne.
Ausnahme für eine Handvoll Spieler
Nadal wollte den brisanten Fall ansonsten nicht weiter kommentieren. Die Menschen in Australien seien aber wegen der Pandemie durch schwere Zeiten gegangen. Von daher könne er ihren Unmut über die Ausnahmegenehmigung für Djokovic verstehen. Melbourne, wo das erste Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison am 17. Januar beginnt, hatte mit 262 Tagen einen der längsten Lockdowns der Welt.
Ebenfalls eher bedeckt hielt sich Zverev. "Am Ende des Tages hätte es geholfen, wenn er geimpft ist“, sagte der 24-Jährige nach seinem Spiel beim ATP Cup gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime. "Aber er hat ja eine Ausnahmegenehmigung bekommen, von daher muss es ja einen Grund dafür geben. Es gibt ja auch fünf andere Profis, die eine Ausnahme erhalten haben, aber deren Namen kennen wir nicht."
"Werde kein schlechtes Wort sagen"
Der sehr wahrscheinlich ungeimpfte Djokovic war mit einer höchst umstrittenen medizischen Ausnahmegenehmigung nach Australien gereist und am späten Mittwochabend (Ortszeit) in Melbourne gelandet. Die australische Grenzschutzbehörde hatte ihm aber die Einreise verwehrt, da er keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vorgelegt habe. Djokovic hat dagegen geklagt, ein Gericht in Melbourne will am Montag eine Entscheidung fällen. Eine Woche später beginnen die Australian Open.
"Es ist ein Grand-Slam-Turnier, das er neun Mal gewonnen hat. Es wäre schön für das Tennis, wenn er dabei wäre", sagte Zverev. "Aber Regeln sind Regeln. Ich werde nie im Leben ein schlechtes Wort über Novak sagen, aber ich kenne auch zu wenig Details, um ihn in Schutz nehmen zu können."
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