Tennis in der Stadthalle: Von Pionieren bis zum Halbfinalisten Sinner

Tennis in der Stadthalle: Von Pionieren bis zum Halbfinalisten Sinner
Sinner gewann gegen Bublik mit 6:4, 6:4. Zverev kampflos weiter. Alle Altersklassen von Stars sind in der Stadthalle vertreten.

Wien hat einen besonderen Charme. Beim Erste Bank Open treffen einander in der Stadthalle gefühlte 40 Generationen.

Auch Österreichs Tennis-Pionier und Nummer eins im Alpenland schaut alle Jahre wieder vorbei. „Ich will zu Corrado Barazzutti, er dürfte mit Lorenzo Musetti hier sein. Das wird ein schönes Wiedersehen“, sagt der mittlerweile 76-jährige Hans Kary. Den Italiener hatte der Kärntner 1977 im Achtelfinale geschlagen, um ein paar Tage später als erster Österreicher im Wien-Semifinale zu stehen. Der um 53 Jahre jüngere Musetti gewann Freitagnacht gegen den Franzosen Corentin Moutet.

Thomas Muster war zwar schon auf der Welt, als Hans Kary bei der Erstauflage 1974 dabei war, aber mit sieben Jahren noch nicht wirklich ins Welttennis eingebunden. Dreimal stand er im Finale (1988, 1993 und 1995), ebenso oft verlor er.

Wenig fein anzusehen war sein Endspiel 1988 gegen den 2008 verstorbenen Horst Skoff. „Es war ein Schwachsinn, überhaupt anzutreten, weil ich krank war. Ich hatte damals nie die reale Chance, ihn schlagen zu können. Aber der damalige Turnierboss Leo-Günther Huemer hat mich damals angefleht, zu spielen.“

Mit 40 war für Melzer Schluss

Eine Generation weiter unten trifft man auch Jürgen Melzer, der als einziger Österreicher zweimal in der Wiener Stadthalle gewinnen konnte (2009 und 2010). Bei den Erste Bank Open spielte er mit 40 – im Doppel mit dem Deutschen Alexander Zverev – 2021 auch sein letztes Karriere-Match, nicht in der Stadthalle, sondern am Heumarkt. „Vor knapp 22 Jahren ist hier meine Karriere auf internationaler Ebene losgegangen“, sagte der Deutsch-Wagramer, der das Turnier geliebt hatte, damals. „Vielen Dank, es war mir eine Riesenehre, hier abzutreten.“ Der heutige Kapitän des „KURIER Austria Davis Cup Team“, das im November in Bologna beim Final 8 dabei ist, war diese Woche mehrmals in der Stadthalle.

Auch Dominic Thiem spielte sein letztes Match hier – der Sieger von 2019 wurde im Vorjahr feierlich verabschiedet. „Das war damals ein ganz emotionaler Titel“, erinnert sich der 32-Jährige.

Tennis in der Stadthalle: Von Pionieren bis zum Halbfinalisten Sinner

Schwitzte nicht: Zverev

Zverev kampflos

Die Fans – die Halle ist jeden Tag ausverkauft – sind freilich wegen der gegenwärtigen Generation hier. Zum Beispiel wegen Zverev. Nur blöd, dass er nicht spielen durfte am Freitag. Der Rücken des Niederländers Tallon Griekspoor hatte etwas dagegen. Ein Österreicher musste schon spielen und tat dies erfolgreich. 

Lucas Miedler zog mit seinem Portugiesischen Partner Francisco Cabral ins Achtelfinale ein.

Der Star in Wien aber der Weltranglisten-Zweite Jannik Sinner – nach einem 6:4-6:4-Sieg im Viertelfinale gegen den Kasachen Alexander Bublik wird er es auch bleiben. Er fordert im Halbfinale am Samstag den Australier Alex de Minaur.

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