Davis Cup Team vor der Abreise nach Bologna: "Glauben an den Sieg"
Melzer, Miedler und Neumayer (von vorne nach hinten) vom KURIER Austria Davis Cup Team
Das KURIER Austria Davis-Cup-Team startet mit Optimismus in das Finalturnier der besten acht Nationen, das nächste Woche in Bologna stattfindet (18.–23. November).
Einen Tag vor der Abreise stellten sich ÖTV-Präsident Martin Ohneberg, Kapitän Jürgen Melzer, Geschäftsführer Thomas Schweda sowie die Spieler Lukas Neumayer und Lucas Miedler in Wien den Medien.
Im Viertelfinale wartet am Mittwoch (16.00 Uhr, ORF 1) Gastgeber und Topfavorit Italien, das in der Nationenwertung auf Rang 1 liegt. Österreich gilt klar als Außenseiter, hofft aber auf eine Überraschung – vor allem dank des günstigen Modus (zwei Einzel, ein Doppel) und der starken Form seiner Doppelspieler. Miedler und Erler feierten zuletzt große Erfolge auf ATP-Ebene und gewannen mehrfach gegen das italienische Duo Bolelli/Vavassori.
Musetti-Absage
Nach der Absage von Jannik Sinner beim italienischen Team stehen immer noch Stars wie Lorenzo Musetti, Flavio Cobolli und Matteo Berrettini auf der Nennliste. Ersterer kündigte aber vor wenigen Stunden bei den ATP-Finals in Turin ebenso seinen Rückzug vom Bologna-Turnier an. Er werde in Kürze Vater und zeige Müdigkeitserscheinungen.
Jürgen Melzer wollte sich noch nicht auf die Absage des Weltranglisten-Neunten festlegen: "Er steht noch auf der Liste." Aber ohnehin wolle man sich auf sich selbst konzentrieren - und den Tag genießen. Immerhin habe man sich die Teilnahme an den Final-8 "selbst erarbeitet".
Für einen möglichen Coup braucht es zumindest einen Einzelsieg – trotz geringer Matchpraxis von Misolic, Rodionov und Neumayer. Melzer wird erst nach den Trainings in Bologna entscheiden, wer im Einzel spielt.
Der Glaube an den zweiten Halbfinaleinzug nach 1990 ist dennoch groß. "Zu sagen, dass wir gewinnen werden, wäre vermessen", so Melzer. "Aber wir glauben daran. Das Schöne im Tennis ist, dass wir nicht zehn von zehn Partien gewinnen müssen, sondern an einem Tag zwei Spiele gewinnen. Das ist realistischer, als uns in der Weltrangliste vor Italien zu spielen", so der Kapitän.
"Jeder wird sein letztes Hemd geben"
Die Vorfreude bei den Spielern auf die Partien in der 10.000-Besucher-Halle ist groß. "Es ist eine Chance, die wir nicht jedes Jahr kriegen werden", sagt Doppelspezialist Lucas Miedler. "Jeder wird sein letztes Hemd geben." Und Kollege Lukas Neumayer will Momente wie in Ungarn erleben. "Das werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen."
ÖTV-Präsident Ohneberg betonte den Teamgeist und die Stärke des Gegners, zeigte sich aber überzeugt, dass eine weitere Überraschung möglich ist. Rund 400–500 österreichische Fans werden das Team in Bologna unterstützen.
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