Sinner und Alcaraz: Gab es jemals so ein überlegenes Tennis-Duo?

Überragend: Jannik Sinner und Carlos Alcaraz
Wimbledon-Champ Jannik Sinner und Finalist Carlos Alcaraz dominieren das Welttennis nach Belieben. Seit Jänner 2024 hat kein anderer Herr ein Grand Slam gewinnen können.

„Wetten, dass ...?“ Jannik Sinner hat durch den Wimbledon-Triumph eine kuriose Wette mit seinem Trainer gewonnen und darf nun über eine Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit selbst bestimmen. Der frühere australische Profi Darren Cahill hat den Italiener zur Nummer eins der Welt gemacht, zu vier Grand-Slam-Titeln geführt und will seine Laufbahn als Coach eigentlich Ende des Jahres beenden.

„Wir hatten eine Wette vor dem Finale. Er hat mir gesagt, wenn ich morgen gewinne, kann ich aussuchen, ob er bleibt oder nicht. Das ist meine Entscheidung“, sagte Sinner nach dem 4:6-6:4-6:4-6:4-Sieg im Finale gegen den Spanier Carlos Alcaraz.

Der Italiener und der Spanier haben sich die Grand-Slam-Titel 2024 und 2025 (fast) brüderlich aufgeteilt. Und wenn kein Wunder passiert, wird einer von den beiden auch die US Open gewinnen. Der 23-jährige Sinner holte vier, der 22-jährige Alcaraz drei Slams. Allerdings sei gesagt, dass Sinner im Achtelfinale von Wimbledon auch von einer Aufgabe des Bulgaren Grigor Dimitrow profitierte, der 2:0 in Sätzen vorne gelegen war.  

Zuletzt passierte es in den Jahren 2006 und 2007, dass sich zwei Herren die Grand-Slam-Titel innerhalb zweier Jahre aufteilten. Damals gewann aber Roger Federer  alles  – bis auf die French Open, wo sich Rafael Nadal in diesen Jahren seine Titel zwei und drei (von insgesamt 14) sicherte. Der Schweizer und der Spanier lieferten sich in dieser Zeit die größten Duelle, 2008 stieß dann erstmals auch Novak Djokovic mit dem Titel bei den Australian Open in die Weltspitze, in der er endgültig ab 2011 mit Unterbrechungen blieb. Und 2013 gesellte sich der Brite Andy Murray dazu. 2019 und 2020 hätten sich Djokovic und Nadal alle Titel aufgeteilt (2020 wurde allerdings Corona-bedingt in Wimbledon nicht gespielt). Doch Dominic Thiem schnappte sich damals bekanntlich den Titel in New York. 

Aber das Duett Sinner/Alcaraz ist derzeit zu überragend, auch wenn der Showdown am Sonntag eher weniger als bestes Wimbledon-Finale in die Geschichte eingehen wird. 

Freilich – auf die ganz Großen fehlt noch viel. Sinner schrieb erstmals in Wimbledon an, Federer ist mit acht Triumphen Rekordmann, dahinter folgen Djokovic und Pete Sampras  mit sieben. Wenn er noch ein Grand Slam gewinnt, dann in Wimbledon“, sagte TV-Experten Barbara Schett zu Beginn des Jahres. Diese (vielleicht letzte) Chance ist nun auch vorbei. 

Und wie es aussehen wird, glaubt ESPN zu wissen: „Die Alcaraz-Sinner-Rivalität ist für die Ewigkeit."

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