"Zittere immer noch": Lilli Tagger kämpft sich ins erste WTA-Finale
Der nächste Sieg für Lilli Tagger.
Zusammenfassung
- Die 17-jährige Lilli Tagger steht nach einem spektakulären Comeback in ihrem ersten WTA-Finale in China.
- Tagger drehte im dritten Satz gegen Viktorija Golubic einen 2:5-Rückstand und wehrte drei Matchbälle ab.
- Mit dem Finaleinzug verbessert sich Tagger im WTA-Ranking um mindestens 80 Plätze und spielt nun gegen Anna Blinkowa um den Titel.
Der Sensationslauf von Lilli Tagger bei ihrem ersten WTA250-Turnier geht weiter.
Die erst 17-jährige Osttirolerin drehte in Jiujiang gegen die als Nummer zwei gesetzte Schweizerin Viktorija Golubic ein 2:5 im dritten Satz und wehrte drei Matchbälle ab. Sie gewann nach 2:12 Stunden 6:1,4:6,7:5.
Tagger trifft in ihrem ersten Endspiel auf der Tour auf die Russin Anna Blinkowa. Im WTA-Ranking katapultiert sich Österreichs Riesentalent zumindest um 80 Plätze auf Position 155.
"Es ist grad recht schwer zu reden, ich zittere immer noch. Es war ein wirklich hartes Comeback. Aber ich bin sehr gut damit umgegangen", erklärte Tagger noch auf dem Court. "Es war ein tolles Match und auch das Publikum war super. Ich habe es sehr genossen." Wenn man sie vor dem Turnier gefragt hätte, ob ein Finale möglich wäre, hätte sie dies für zu früh eingestuft. "Das hätte ich mir nicht gedacht. Ich kann es nicht erwarten, morgen hier zu spielen", sagte die Osttirolerin. Sie bedankte sich auch bei Trainerin Francesca Schiavone. "Ich schätze es so sehr, dass sie jeden Tag an meiner Seite ist."
Erste österreichische WTA-Tour-Siegerin seit 2013?
Tagger könnte sich zur ersten österreichischen Siegerin auf der Tour seit Yvonne Meusburger vor zwölf Jahren in Bad Gastein küren. Im Falle ihres ersten WTA-Titels könnte sich der Schützling von Francesca Schiavone um weitere 20 Ränge verbessern. Tagger kassiert schon für den Finaleinzug 21.484 US-Dollar und zudem 163 WTA-Zähler für das Ranking.
Tagger zeigte im ersten Satz gegen die im WTA-Ranking auf Platz 53 liegende, 33-jährige Golubic großartiges Tennis. Schon nach 18 Minuten voller Powerschläge führte sie 4:1, acht Minuten später hatte Tagger Satz eins nicht zuletzt auch dank ihrer sehenswerten, einhändigen Rückhand in der Tasche.
Danach war es mit der Einseitigkeit vorbei. Golubic breakte Tagger erstmals zum 2:0, Tagger nahm ihrer Kontrahentin aber postwendend auch den Aufschlag ab. Dies gelang ihr auch zum 4:3, da schienen die Weichen zum Sieg schon gestellt. Doch dank zweier starker Games, aber auch zunehmender Fehleranfälligkeit der Österreicherin, drehte Golubic den Satz. Tagger konnte zwei Möglichkeiten zum 5:5 nicht nutzen, ihre Gegnerin stellte mit ihrer zweiten Chance den Satzgleichstand her.
Mit Niederlage vor Augen Match gedreht
Im dritten Durchgang merkte man Tagger aber Müdigkeit an, während die ebenfalls mit einhändiger Rückhand spielende Golubic routiniert-kontrolliert ihre Chancen nützte. Der Osttirolerin, die ohne Satzverlust ins Semifinale gekommen war, unterliefen immer mehr Eigenfehler und nach einem Serviceverlust zum 1:3 schien die Partie gelaufen.
Just bei der letzten Gelegenheit gelang Tagger wie aus dem Nichts aber das Rebreak zum 4:5. Als sie dann bei 0:40 und eigenem Service drei Matchbälle gegen sich hatte, stand Tagger neuerlich mit dem Rücken zur Wand, schaffte aber u.a. auch wieder dank einer starken Rückhand entlang der Linie das 5:5. Plötzlich zeigte auch Golubic Nerven und gab mit einem Doppelfehler ihren Aufschlag zu Null ab, Tagger blieb jetzt cool und servierte zu Null zu ihrem bisher größten Erfolg aus.
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