Rodionov vor dem Auftakt in Ungarn: "Ich bin lieber der Jäger als der Gejagte"

Bilanz:  Rodionov gewann fünf von zehn Team-Spielen.
Jurij Rodionov eröffnet am Freitag (15 Uhr) den Davis-Cup in Debrecen. Vor der Partie gegen Fábián Marozsán sprach der 26-Jährige auch über Erfolge und Versagen.

Das KURIER Austria Davis Cup Team ist bereit. Am Freitag, 15 Uhr wird es in Debrecen ernst. Da geht es um den Aufstieg unter die acht besten Teams der Welt, dazu muss Ungarn in zwei Tagen geschlagen werden. Jurij Rodionov hat die Ehre, den Länderkampf gegen Ungarns Topspieler Fábián Marozsán zu eröffnen (ORF Sport Plus), ehe Filip Misolic gegen Routinier Márton Fucsovics serviert. 

Vor seinem ersten Aufschlag traf der KURIER Jurij Rodionov, der nicht nur über die Faszination Davis-Cup plauderte. 

Was macht für Sie den Reiz des Davis Cups aus?

Der Davis Cup hat eine ganz andere Dynamik. Tennis ist ein Einzelsport, hier schaut jeder auf den anderen. Und die Nationalhymne kann ich sonst nie singen. Der Davis Cup ist schon etwas Besonderes für mich. Zum ersten Mal als Zuschauer dabei war ich als Jugendlicher, als Österreich Russland besiegte.

In Ungarn ist man allerdings Außenseiter. Die Stimmung im Team ist aber sehr gut...

Wir sind mit einer sehr guten Form angereist. Ich habe in den letzten Wochen auf der Challengerebene sehr erfolgreich gespielt. Und 'Miso' ist in den letzten Wochen Top 100 geworden. Wir sind ready, unser letztes Hemd zu geben, um für eine Überraschung zu sorgen. 

Lange Zeit lief es bei Ihnen weniger gut, erst in dne jüngsten Wochen ging es wieder aufwärts. Woran lag es?

Als ich in Bonn ein Challenger gewonnen habe, wusste ich gar nicht , wie ich das geschafft habe. Aber irgendwie kam so die Selbstverständlichkeit zurück. Ich habe wieder das Gefühl, dass ich als Sieger vom Platz gehen kann, das war vorher nicht so. Jetzt kann wieder mit Selbstvertrauen spielen. 

Und dennoch ist Marozsan der Favorit...

Ich spiele viel lieber gegen solche Spieler, hier hat man nichts zu verlieren. Wenn ich jetzt gegen einen Finnen oder Pakistani verliere, sagen alle, was macht der da. Hier kann ich nur gewinnen, gegen Topleute wie Maroszan darf man verlieren. Aber natürlich will ich um jeden Preis gewinnen. 

Sie haben ja tatsächlich schon gegen Topleute wie gegen Denis Shapovalov oder Alex De Minaur gewonnen, und dann oft als Favorit Spiele verloren. Liegen Ihnen Topleute irgendwie mehr?

Das kann auf jeden Fall so sagen. Ich bin lieber der Jäger als der Gejagte. 

Eine Frage zum Welt-Tennis. Gibt es einen Spieler, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann und nicht Carlos Alcaraz oder Jannik Sinner heißt?

Ich kann mir da nur Novak Djokovic vorstellen. Er wird zwar auch nicht jünger, aber derzeit ist er mit Abstand der drittbeste Spieler der Welt. 

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