Großes Tennis-Spektakel in Kitz: Ein Quartett soll so richtig aufgeigen

Rückblick: Bei den Generali Open 2022 stand der damals 20-jährige Misolic im  Finale und war kurz Österreichs Nummer eins
Erstmals in diesem Jahr sind alle österreichischen Stars bei einem Heim-Event am Start. Und alle haben feine Chancen. Los geht's mit dem Hauptbewerb am Montag.

Ab Montag, da startet der Hauptbewerb, findet sich Österreichs Elite gesammelt bei einem Heimspiel ein. Bei den ersten drei Highlights in Österreich waren „nur“ fast alle da – ein Herr war jeweils aus guten Gründen entschuldigt. Beim Davis Cup in Schwechat gegen Finnland Anfang des Jahres war Sebastian Ofner verletzt, dem Challenger in Mauthausen im Mai zog er größere Turniere vor und während der Win2day-Staatsmeisterschaften im Burgenland vor wenigen Wochen war Ofner noch in Wimbledon beschäftigt. 

Bei den Generali Open in Kitzbühel ist auch der 29-Jährige dabei. Hier die rot-weiß-rote Garde, die im Hauptbewerb von Kitzbühel ein Quartett bilden wird.

Filip Misolic

Der Steirer wird wie schon zu den Staatsmeisterschaften (Semifinal-Niederlage gegen Jurij Rodionov) mit breiter Brust anreisen. Am Mittwoch schlug der 23-Jährige in der ersten Runde des ATP-Turniers von Bastad den aufstrebenden, erst 21-jährigen Dänen Elmer Möller in drei hart umkämpften Sätzen 6:3, 3:6 und 7:5. Nach diesem Sieg könnte Misolic am Montag schon erstmals Top-100-Spieler sein – das hängt allerdings auch von den Ergebnissen von anderen Spielern ab. Mit einem weiteren Sieg wird er sicher zweistellig, im Achtelfinale wartet aber mit Nuno Borges ein anderes Kaliber. Der Portugiese ist nicht nur die Nummer drei des Turniers, sondern auch Vorjahressieger. Auf dem Weg zu seinem bisher einzigen ATP-Titel schlug Borges im Vorjahresfinale den großen Rafael Nadal bei dessen letztem ATP-Turnier.

Im Gegensatz zu Ofner (Halbfinale 2017) war Misolic schon Finalteilnehmer in Kitz. 2022 wurde er erst vom spanischen Altstar Roberto Bautista Agut gestoppt.

Sebastian Ofner

 Für einen anderen Steirer lief die Sandplatz-Generalprobe in Schweden nicht so glorreich. Der 29-Jährige, der im Vorjahr vor seinen Fersenoperationen bereits die Nummer 37 war, unterlag dem Bosnier Damir Dzumhur 4:6, 4:6. „Ich war natürlich nicht happy mit meiner Leistung, aber das kann passieren“, meinte Ofner. „Jetzt ist voller Fokus auf Kitzbühel“, sagt Ofner, der zuletzt unter anderem mit einem Drittrunden-Einzug in Wimbledon überzeugte. Wie Misolic rutschte Ofner durch Absagen noch in den Hauptbewerb der Generali Open.

Lukas Neumayer

Der 22-jährige Salzburger, der aus einer Sportlerfamilie kommt (Schwester Anna ist Topgolferin), mag es, vom eigenen Publikum bewundert zu werden. In Oberpullendorf kürte er sich zum dritten Mal nach 2021 und 2023 zum Staatsmeister. Und was noch wichtiger ist: Mit seinem Erfolg gegen Finnlands Nummer eins in Schwechat, Otto Virtanen legte er den Grundstein zum Heimsieg des Daviscup-Teams. Auch in Kitzbühel spielte er schon mehrmals gut, im Vorjahr schlug er in der ersten Runde Ofner.

Joel Schwärzler

 Der 19-Jährige ist wie Neumayer dank einer Wildcard von Turnierdirektor Alex Antonitsch mit von der Partie. Im Vorjahr war er die Nummer eins bei den Junioren, heuer klappte es nach seinem Abgang nach Spanien Endes des Vorjahres noch nicht so wohlfeil. Dennoch setzt man in Kitzbühel auf ihn, weil man auf die Jugend setzt. Mit Schwärzler wird eine langfristige Kooperation bis 2028 eingegangen. Eine Vorgangsweise, die beim Generali Open seit Jahren Bestand hat.

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