Eklat in Acapulco: Tennis-Star Zverev nach Wutausbruch disqualifiziert

Eklat in Acapulco: Tennis-Star Zverev nach Wutausbruch disqualifiziert
Der 24-Jährige hatte den Schiedsrichter beschimpft und mit seinem Schläger gegen dessen Stuhl geschlagen. Er wurde sofort ausgeschlossen.

Nach einem unentschuldbaren Ausraster ist der deutsche Tennis-Star Alexander Zverev beim ATP-500-Turnier in Acapulco disqualifiziert worden. Der 24-Jährige zerstörte damit nicht nur seine Chancen auf die Titelverteidigung in Mexiko, sondern ramponierte auch erneut sein Image. Der Olympiasieger schlug am Dienstag (Ortszeit) nach einer eigentlich unbedeutenden Niederlage im Doppel mehrmals mit seinem Tennisschläger gegen den Schiedsrichterstuhl, auf dem der Unparteiische saß.

Einmal traf der "Heißsporn" dabei beinahe den Fuß des Referees, den er kurz zuvor nach einer umstrittenen Entscheidung bereits mehrmals lautstark beleidigt hatte. Die Herren-Organisation ATP reagierte sofort und schloss Zverev wegen "unsportlichen Verhaltens" vom weiteren Turnierverlauf aus. Im Einzel ist damit sein Achtelfinal-Gegner und Landsmann Peter Gojowczyk kampflos weiter. Zverev hatte bei dem topbesetzten Event im vergangenen Jahr den Titel geholt.

Unsportliches Verhalten

Nur wenige Stunden, nachdem sich Weltranglisten-Dritte mit seinem spektakulären Erstrundensieg um 4.55 Uhr morgens in die Geschichtsbücher des Tennis gespielt hatte, sorgte Zverev damit für ein unrühmliches Kapitel. Wahrscheinlich wäre es angesichts der Strapazen - noch nie war ein Spiel auf der ATP-Tour später zu Ende gegangen - klüger gewesen, auf einen Start im Doppel mit seinem Kumpel Marcelo Melo aus Brasilien zu verzichten. Doch Zverev spielte und verlor mit Melo zunächst gegen den Briten Lloyd Glasspool und den Finnen Harri Heliovaara im Match-Tiebreak mit 2:6,6:4,6:10 - und danach völlig die Fassung.

Dass er danach seinen demolierten Schläger einem Fan schenkte, dürfte Zverev nur bei diesem Anhänger ein paar Sympathiepunkte gebracht haben. Ansonsten hat das Image des Deutschen wieder deutliche Kratzer bekommen. Zudem laufen nach wie vor Ermittlungen der ATP gegen ihn wegen noch unbewiesener Gewaltvorwürfe seiner Ex-Freundin Olga Scharypowa.

Später zeigte sich der Tennisprofi via Social Media reuig und bedauerte seinen schweren Fehltritt: "Ich habe mich privat beim Schiedsrichter entschuldigt, weil mein Ausbruch ihm gegenüber falsch und inakzeptabel war." Der 24-Jährige entschuldigte sich auch bei den Fans und dem Turnier. Zudem werde er die kommenden Tage über sein Verhalten nachdenken, kündigte Zverev an. Er wolle sicherstellen, dass dies nicht mehr vorkomme.

Der aktuelle Ausraster beim Turnier in Acapulco reiht sich nun in seinen sportlichen Fehlstart ins Jahr 2022 ein. Mit großen Ambitionen und dem Ziel, endlich ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, war Zverev in die Saison gegangen. Doch bei den Australian Open war für ihn gegen den Kanadier Denis Shapovalov bereits im Achtelfinale Schluss. Die verpasste Titelverteidigung in Acapulco bedeutet nun ein weiteren Rückschlag.

Für weniger Aufsehen aber dafür Siege in Acapulco sorgten Australian-Open-Sieger Rafael Nadal sowie Daniil Medwedew. Nadal setzte sich in der ersten Runde gegen den US-Amerikaner Denis Kudla in 76 Minuten mit 6:3,6:2 durch. Medwedew, Nadals Finalgegner in Melbourne, kam in Mexiko dank einem sicheren 6:3,6:4-Erfolg gegen den Franzosen Benoit Paire eine Runde weiter. Medwedew kann diese Woche den Serben Novak Djokovic von der Weltranglistenspitze verdrängen.

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