Corona-Chaos um Tennis-Profi Paire: "Ich bin einfach nur müde"

ATP 500 - Hamburg European Open
Der bereits bei den US Open positiv getestete Franzose wurde in Hamburg zweimal positiv und dann doch negativ getestet.

Der bereits bei den US Open in New York positiv auf das Coronavirus getestete Franzose Benoit Paire hat mit dem Öffentlichmachen weiterer positiver Tests beim Tennis-Turnier in Hamburg für Aufsehen gesorgt. Paire erklärte am Mittwoch, nachdem er seine Erstrunden-Partie gegen den Norweger Casper Ruud beim Stand von 4:6, 0:2 wegen Erschöpfung aufgegeben hatte, er sei in Hamburg zwei Mal positiv getestet worden, habe nach einem weiteren negativen Test aber am Turnier teilnehmen dürfen.

Nach seiner Rückkehr aus den USA, wo er sich nach seinem Ausschluss von den US Open tagelang im Hotel in Quarantäne hatte begeben müssen, sei er sowohl in Frankreich als auch beim Masters-1000-Event in Rom negativ getestet worden. "Ich verstehe das alles nicht mehr", sagte Paire. "Ich bin einfach nur müde."

Ob er bei den am Sonntag beginnenden French Open in seiner Heimat antreten werde, ließ der 31 Jahre alte Franzose offen. Wenn nicht, werde er seine Saison sofort beenden. „So macht es keinen Spaß“, sagte Paire. Das Leben bestehe nicht nur aus Netflix und Playstation, sagte der Franzose mit Blick auf den Zeitvertreib in der Quarantäne.

"Bedeutet nicht, dass sie infektiös sind"

Die Hamburger Veranstalter um Turnier-Organisatorin Sandra Reichel beriefen extra eine Pressekonferenz mit Turnierarzt Volker Carrero ein, um ein bisschen Licht in den Corona-Dschungel zu bringen. Die wichtigste Erkenntnis: Dass Paire in Hamburg spielte, war absolut in Ordnung und entsprach sämtlichen Regeln des Hygienekonzeptes und des Infektionsgesetzes.

PK GENERALI LADIES LINZ: REICHEL

Sandra Reichel.

Man müsse zwischen "einem ersten positiven Test und Re-Tests" differenzieren, erklärte Carrero. Da Paire bereits am 28. August kurz vor Beginn der US Open positiv getestet worden sei und sich danach den Regeln entsprechend in Quarantäne befunden habe, handle es sich bei dem Franzosen um einen Re-Test. Und es sei nicht ungewöhnlich, dass bei diesen Re-Tests positive Ergebnisse auftauchen würden.

"Das heißt aber nicht, dass sie infektiös sind. Ein positiver Test bedeutet nicht gleich Infektiosität, sondern nur nachgewiesenes Virus-Material", erklärte der Mediziner. Paire sei also nie für andere ansteckend gewesen, weshalb das Gesundheitsamt Hamburg-Eimsbüttel nach dem auffälligen Re-Test am Freitag am Samstag auch entschieden habe, dass Paire in Hamburg spielen dürfe. Nach einem weiteren positiven Ergebnis sei ein dritter Test in Hamburg am Dienstag dann negativ gewesen.

"Wir wissen aus anderen Verläufen, dass es immer mal wieder diese Wechsel zwischen negativ-positiv-negativ geben kann. Das ist nicht ungewöhnlich", sagte Carrero.

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