Mittels einer Matrix sollte das Förderwesen transparent und vergleichbar werden. "Wir haben im September von der Neueinstufung aus den Medien erfahren, danach erst gab es die Verbandsgespräche", sagt Peter Fiegl, der Generalsekretär des Golfverbandes. 62 Punkte umfasste das Förderansuchen. Es waren ab Mai unter anderem Konzepte zu liefern über Genderarbeit, Prävention sexualisierter Gewalt etc. und belief sich je nach Verband auf 50 bis 1.000 Seiten. Fiegl: "Wie sollte das ein kleiner Verband, der sich vielleicht nur eine Halbtagskraft leisten kann, bewerkstelligen."
Null bis fünf Punkte gibt es für die internationale Bedeutung der Sportart – die anhand der Mitglieder des internationalen Verbandes festgestellt wird. Grundlage sind die 208 Mitgliedsländer des IOC. "Golf bekam einen Punkt, weil es nur 147 nationale Verbände gibt. Golf ist also in den Augen der BSG alles andere als ein Weltsport. Über solche Kriterien wollten wir reden."
Basketball-Präsident Gerald Martens nahm sich der mathematischen Grundlage der Matrix an, anhand der Erfolge der Sportart und Qualität der Verbandsarbeit bewertet wird. "Die Exponentialformel ist dermaßen aggressiv, dass sportliche Erfolge nicht mit Faktor 1:1, sondern mit 5:1 oder sogar 15:1 gegenüber qualitativen Erfolgen gewichtet sind", sagt er. Fiegl: "Mehr als zwei Drittel der Verbände haben weniger Mittel als vor zehn Jahren. Die müssen dann entscheiden, ob sie Personal entlassen, weniger Trainer beschäftigen oder Wettkämpfe nicht beschicken. Was sich wiederum auf die Qualität der Verbandsarbeit auswirkt."
Golf und Basketball sind nicht einmal die Verlierer der Neueinstufung. Fiegl: "Wir sind weder die Unzufriedenen, noch die Revoluzzer. Wir vertreten die Betroffenen." Wobei sich alle dazu bekennen, dass Erfolge auch belohnt werden sollen.
Schwimm-Präsident Arno Pajek ist einer, der weniger bekommt (fast 74.000 Euro pro Jahr), obwohl es 2021 drei EM-Medaillen und vier Olympia-Finalstarts gab. „Es gab keine sachliche Begründung dafür. Es wurde uns gesagt: ,Dann wart ihr nicht so gut.’“ Es ist die Art Kommunikation oder Nicht-Kommunikation (Terminangebot bei Kogler gab es bislang nur unter Vorbedingungen), die die Präsidenten ärgert. Pajek ist von Beruf Anwalt: „So sollte man nicht mit Menschen umgehen. Da fühlt man sich als Bittsteller, manchmal gar als Lehrbub.“
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