Eine alte Debatte zwischen ORF und Servus TV geht unvermindert weiter. Und noch immer geht es um die Spiele der Fußball-EM, bei der heuer wieder Österreich dabei sein wird.
Zwischen 20 und 24 Millionen EURO hatte ServusTV für die Exklusivrechte der Fußball-EM in Deutschland hingeblättert und dabei den ORF ausgestochen. Der öffentlich-rechtliche Sender bekam nur 20 Partien sublizensiert. Die Spiele mit Österreich-Beteiligung sind nicht darunter - dafür erntete der ORF viel Kritik.
Bis zuletzt hatte man am Küniglberg, wie im Dezember vom KURIER berichtet, auf eine Hintertüre gehofft, um doch noch eine Partie der Rangnick-Elf bei der EURO ins Licht rücken zu können.
Bei den nun geführten Gesprächen zwischen den beiden Sendern gab es bei einem entsprechenden Tausch-Angebot aber keine Einigung, obwohl der ORF im Gegenzug einiges zu bieten hätte. Etwa Spiele bei der Fußball-WM 2026, die man sich gesichert hat.
Auf diese hatte man bei ServusTV dem Vernehmen nach keine Lust. Groß war indes das Interesse, endlich einen Fuß in die Ski-Berichterstattung zu bekommen. Den Vorschlag des Red-Bull-Senders, ein EM-Spiel gegen die Abfahrt in Kitzbühel am Samstag zu tauschen, lehnte der ORF allerdings ab.
Und das aus Prestigegründen und nicht alleine der Quoten wegen. Doch auch mit diesen wird der ORF wieder gut anschreiben. Im Vorjahr sahen 1,191 Millionen die Hahnenkamm-Abfahrt (69 Prozent Marktanteil).
Dass man bei der EM 2021 in allen vier Partien über 1,5 Millionen Seher, im Achtelfinale gegen Italien sogar über zwei Millionen hatte, konnte den ORF dabei nicht umstimmen. Bei der Ski-Berichterstattung Platzhirsch zu bleiben, ist dem ORF deutlich wichtiger.
Und so erfreut man sich am Küniglberg dieser Tage an einer anderen Europameisterschaft in Deutschland – jener im Handball. 590.000 bei 25 Prozent Marktanteil sahen die entscheidenden letzten zehn Minuten vom Spiel zwischen Österreich und Spanien am Dienstag. Der ORF trägt diesem Erfolg Rechnung und zeigt alle Österreich-Spiele in der Hauptrunde live in ORF 1.
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