Immer schneller - in der Leichtathletik und auch im Fußball

Sprintrakete Mbuyi
Auch im Fußball wird immer mehr auf Sprinter gesetzt. Bei Rapid sind das vor allem die Neuzugänge.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Auch 16 Jahre nachdem er die 100 Meter in 9,58 Sekunden lief, gilt Usain Bolt noch als schnellster Mensch der Welt. Obwohl Sportwissenschafter 9,3 für möglich halten. Und sich aktuelle Sprintstars zutrauen, Bolts Rekord zu knacken. Vielleicht schon bei der WM in Tokio? Dort fehlt der schnellste Österreicher. Markus Fuchs kann sich nur aussuchen, ob er das Sprint-Finale heute um 15.20 via ORF Sport+, Eurosport oder ZDF miterleben will.

Verletzungsbedingt beendet Fuchs die Saison. Pech scheint an seinen Spikes zu kleben. Warfen ihn doch im Vorjahr Covid-Symptome just vor Olympia zurück. Eine Parallele zu Ausnahmeschwimmer Felix Auböck. Nur trat Fuchs, 29, nach dem Olympia-Frust konträr zu Auböck , 28, nicht zurück.

2023 hatte Fuchs mit 10,08 Andreas Berger (10,15) als 100-m-Rekordhalter abgelöst. Jenen Oberösterreicher, der bei der WM ’87 in Rom auf den ersten Metern sogar schneller als Weltmeister Ben Johnson gewesen war. Beide wurden später wegen Dopings gesperrt. Wobei Berger konträr zu anderen Sündern seine Schuld zugab und wissen ließ: „Es heißt, dass 99 Prozent sauber sind und nur ein Prozent dopt. Ich sage: Es ist genau umgekehrt.“

Inzwischen ist

... aus Berger, 64, ein längst geläuterter, 75 Kilo leichter, viermal wöchentlich trainierender zweifacher Opa geworden, der soeben in Amstetten in 12,76 Sekunden österreichischer Seniorenmeister wurde;

... die Hoffnung (oder die Naivität?) groß, dass es auch bei den nunmehrigen weltbesten Sprint-Raketen sauberer zugeht;

... die Sprintstärke auch im Fußball bei so manchen Spielerkäufen zu einem entscheidenden Kriterium geworden.

Rapid-Neue am schnellsten

Es dürfte mehr als nur Zufall sein, dass bei Rapid mit Claudy Mbuyi, Petter Nosa Dahl und Ange Ahoussou drei der Neuzugänge 2025 laut internen Messungen zu den allerschnellsten Grün-Weißen zählen. Ihnen werden in Hütteldorf (wie übrigens auch den beiden Innenverteidigern Serge-Philippe Raux-Yao und Jakob Schöller) Werte über 37 Stundenkilometer attestiert.

Der Jamaikaner Usain Bolt erreichte bei seinem Weltrekordlauf 2009 sogar 44,72 km/h Spitze.

Mit dem Ball am Fuß sieht die Sportwelt freilich anders aus. Wie auch Andi Berger weiß, der sich seinerzeit in der Gmunder Reserve als Rechtsaußen versuchte. Bolts Sturmläufe als Linksaußen wiederum verpufften als PR-Gag.

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