Isaac Del Toro begeistert beim Giro d'Italia: Helfer mit Heldenstatus

Ein Radrennfahrer in rosa Trikot jubelt über seinen Sieg beim Giro d'Italia.
Der Mexikaner Isaac Del Toro (21) steht vor dem Sieg der Italien-Rundfahrt bei seiner Premiere.

Zusammenfassung

  • Isaac Del Toro beeindruckt beim Giro d'Italia und wird als neuer Tadej Pogacar gehandelt.
  • Der Mexikaner sollte eigentlich Helferdienste leisten, trägt nun aber das Rosa Trikot.
  • UAE-Team hat ein Luxusproblem mit mehreren ambitionierten Fahrern, darunter Del Toro und Pogacar.

Isaac Del Toro hat nicht lange gebraucht, um sich einen Namen zu machen. Einige Etappen beim Giro d’Italia waren genug, dass über den jungen Radprofi aus Mexiko nur mehr in Superlativen geschwärmt wird. Ein Wunderkind oder Phänomen wird der 21-Jährige inzwischen genannt, einige langjährige Wegbegleiter des Radsports sehen in diesem Isaac Del Toro gar schon einen neuen Tadej Pogacar.

Und dieser Vergleich mit dem slowenischen Superstar, der in den letzten Jahren in einer eigenen Liga und von Sieg zu Sieg fährt, ist nicht so weit hergeholt. Nicht nur der souveräne und majestätische Fahrstil verbindet die Mannschaftskollegen vom UAE-Team, beide legten in ihrer Profikarriere auch einen echten Blitzstart hin: Pogacar gewann einst als Neuling seine erste Tour de France (2020), und nun schickt sich Del Toro an, bei seinem ersten Giro d’Italia zu triumphieren. Als blutjunger Debütant und als erster Mexikaner überhaupt.

Neue Rolle

Auch auf der drittletzten Etappe von Biella nach Champoluc (4.950 Höhenmeter) gab sich der Jungstar am Freitag keine Blöße und behauptete seine Gesamtführung.

Dabei dürfte Del Toro das Rosa Trikot eigentlich ja gar nicht tragen. Der 21-jährige Mexikaner war nicht dafür vorgesehen, bei seiner Giro-Premiere gleich die Gesamtwertung aufzumischen. Del Toro sollte vielmehr Helferdienste leisten für den Spanier Juan Ayuso (22), der angetreten war, um seine erste Grand-Tour zu gewinnen.

Die Kräfte- und Machtverhältnisse im Team UAE wurden dann aber rasch neu geordnet, als Isaac Del Toro auf der neunten Etappe ins Rosa Trikot schlüpfte. Seither bestreitet der Neuling diesen Giro im Stile eines Routiniers. Selbst eine Schwächephase auf der 16. Etappe konnte den Mexikaner nicht aus dem Tritt bringen. „So ein schlechter Tag gehört halt dazu“, meinte Del Toro, „für mich kommt es darauf an, zu lernen und nach vorn zu schauen.“

Aber die Lernkurve von Isaac Del Toro zeigt ohnehin steil nach oben, seit er als Teenager nach Europa gekommen war, um hier seine Radkarriere anzukurbeln. Gleich elf Teams aus der World Tour hatten Interesse am Jungstar, berichtete dieser Tage die Gazzetta dello Sport. Das Rennen machte schließlich der UAE-Rennstall, der Del Toro mit einem lukrativen Vertrag bis 2029 ausstattete.

Neue Probleme

Inzwischen haben sie bei der Mannschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Luxusproblem: Denn es tummeln sich dort mittlerweile die Alphatiere mit großen Ambitionen – und natürlich auch großen Egos.

Ob Tadej Pogacar, Isaac Del Toro und Juan Ayuso jemals gemeinsame Sache bei der Tour de France machen werden?

Zumindest in dieser Saison stellt sich diese Konkurrenzfrage noch nicht. Isaac Del Toro ist nicht für die Tour de France vorgesehen, stattdessen könnte der Senkrechtstarter aus Mexiko Anfang Juli bei der Tour of Austria zu bewundern sein.

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