Knalleffekt beim Giro: Ein Brite stellt das Ergebnis auf den Kopf

Simon Yates schlüpfte am vorletzten Tag ins Rosa Trikot
Was waren in den vergangenen Tagen nicht alles für Lobeshymnen auf Isaac Del Toro angestimmt worden. Als Wunderkind wurde der 21-Jährige gepriesen, als mexikanische Antwort auf den slowenischen Superstar Tadej Pogacar, weil er sich bei seinem ersten Giro d’Italia dermaßen stark und souverän präsentiert hatte. Der Gesamtsieg schien dem Debütanten sicher.

Isaac Del Toro musste das Rosa Trikot ausziehen
Am vorletzten Tag war’s dann aber vorbei mit der Abgeklärtheit, auf der schwierigen Bergetappe von Verres nach Sestriere sah der 21-jährige Mexikaner ziemlich alt aus und musste sein Rosa Trikot ausziehen.
Der Brite Simon Yates stellte mit einem wahren Kraftakt das Klassement auf den Kopf und schnappte sich noch den Gesamtsieg.
Es war ein sensationeller Triumph der Marke „Wenn sich zwei streiten, dann freut sich der Dritte.“
Richard Carapaz war als erster Verfolger von Isaac Del Toro in die vorletzte Etappe gegangen, und der Mexikaner schenkte dem ehemaligen Giro-Sieger aus Ecuador auch die ganze Aufmerksamkeit. Den drittplatzierten Simon Yates ließen die beiden links liegen.

Simon Yates gewinnt den Giro
Der britische Routinier nützte diese Pattstellung des Führungsduos eiskalt aus. Als er weit vor dem Ziel sein Heil in der Flucht suchte, ließen ihn Del Toro und Carapaz gewähren und schauten sich nur mit fragenden Augen an. Keiner wollte die Initiative ergreifen und die Verfolgung aufnehmen, weshalb der Vorsprung von Yates immer größer wurde.
Für den 32-Jährigen ist es der zweite Sieg bei einer Grand-Tour nach dem Erfolg bei der Vuelta im Jahr 2018. Die Schlussetappe in Rom wird für Simon Yates am Sonntag zum Triumphzug. Der neue Papst Leo wird sich dabei als prominenter Gratulant einstellen.
Kommentare