Von Alcaraz bis Verstappen: Wenn Teenager Sportgeschichte schreiben

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Keine 20 Jahre alt und schon ein Champion. Die neue Nummer eins im Herren-Tennis ist im Sport aber keine Einzelerscheinung.
Carlos Alcaraz ist der Platz in den Geschichtsbüchern des Tennissports sicher. Mit seinem Triumph bei den US Open gegen den Norweger Casper Ruud stürmte der Spanier den Tennis-Thron und ist damit die jüngste Nummer eins der Geschichte. Im zarten Alter von 19 Jahren, vier Monaten und sieben Tagen.
Mit 19 fällt man offiziell noch unter die Teenager. Carlos Alcaraz ist nicht der erste Sport-Champion der Unter-20-Generation. Auch andere Sportler schrieben im Teenager-Alter Schlagzeilen und ließen die Konkurrenz schon in jungen Jahren alt aussehen.
Von Pelé über Mikaela Shiffrin bis hin zu Max Verstappen: Der KURIER liefert ein Best Of, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Pelé - der Fußballgott

Edson Arantes do Nascimento, alias Pelé, war noch ein halbes Kind, als er zum brasilianischen Volkshelden wurde. Bei der WM 1958 in Schweden führte er die Selecao zum ersten WM-Titel. Noch heute ist Pelé mit 17 Jahren und 249 Tagen der jüngste Fußball-Weltmeister der Geschichte.

Und der Teenager aus Tres Coracores war schon damals kein Mitläufer sondern der Matchwinner, Publikumsliebling und Superstar. Beim 5:2-Erfolg im Finale gegen Gastgeber Schweden erzielte Pelé zwei Tore. Mit Brasilien sollte er schließlich noch weitere zwei WM-Titel (1962, 1970) feiern.

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Verstappen - der Rasante

Max Verstappen führt ein Leben auf der Überholspur. Er war der jüngste Fahrer in der Formel 1 (17 Jahre, 166 Tage), nach einem Ausfall bei der Premiere landete der Niederländer gleich im zweiten Rennen in den Punkterängen. Damals hatte Verstappen noch nicht einmal einen Führerschein.

2016 sorgte er für den nächsten Meilenstein. Verstappen gewann den Grand Prix in Barcelona und ist mit 18 Jahren und 228 Tagen bis heute der jüngste Sieger in der Königsklasse.

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Max Verstappen gewann mit 18 Jahren seinen ersten Formel-1-Grand-Prix

Meyfarth - die Höhenfliegerin

Ulrike Meyfarth war bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München der Zeit voraus. Die junge Deutsche, damals gerade einmal 16 Jahre und 3 Monate jung, beherrschte als eine der wenigen Hochspringerinnen bereits den Fosbury-Flop. Mit dieser neuen Sprung-Technik, die erst wenige Jahre zuvor erfunden wurde, überflügelte Meyfarth die Konkurrenz und holte mit einer Höhe von 1,92 Metern Olympia-Gold.

Thorpe - der Goldfisch

1,95 Meter groß, 100 Kilo schwer, Schuhgröße 54 - das waren die beeindruckenden Maße von Ian Thorpe, der mit diesem Körper im Schwimmbecken für neue Maßstäbe sorgte. 1997 schwamm die Ausnahmeerscheinung aus Australien bei der WM in Perth über die 400 Meter Freistil zur Goldmedaille und ist bis heute der jüngste Weltmeister der Geschichte. Thorpe war damals 15 Jahre und drei Monate.
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Ian Thorpe war mit 15 bereits Schwimm-Weltmeister

Shiffrin - Miss Slalom

Als Mikaela Shiffrin ihre ersten großen Erfolge einfuhr, durfte sie noch nicht mit Sekt anstoßen. Die US-Amerikanerin hatte auch noch keinen Führerschein. Aber auf der Slalom-Piste fuhr Shiffrin bereits als Teenager alles in Grund und Boden. Mit 17 Jahren gewann sie 2013 in Schladming WM-Gold im Slalom und machte sich danach als Miss Slalom einen Namen.

Heute ist Shiffrin Doppel-Olympiasiegerin, siebenfache Weltmeisterin, vierfache Gesamtweltcupsiegerin - und immer noch erst 27 Jahre jung.

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Mikaela Shiffrin wurde 2013 in Schladming Slalom-Weltmeisterin

Capirossi - der Gasgeber

Im Straßenverkehr hätte Loris Capirossi nur Passagier sein dürfen, als er 1990 sein Debüt in der Motorrad-WM gab. Der Italiener war bei seiner Premiere erst 16 Jahre jung. Auf der Rennstrecke präsentierte sich der Teenager dann aber als echter Benzinbruder, der das Motorrad und die älteren Gegner fest im Griff hatte.
In seinem dritten Rennen in der Klasse bis 125 cm³ raste Capirossi bereits auf das Stockerl, später feierte er seine ersten Siege und sicherte sich am Ende sogar die WM-Wertung. Mit 16 Jahren und sechs Monaten ist der heute 49-jährige Italiener der jüngste Motorrad-Weltmeister der Geschichte.
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Loris Capirossi ist bis heute jüngster Motorrad-Weltmeister

Yoon-Mi - die Eiseilige

Kim Yoon-Mi schrieb bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer Geschichte. Die junge Shorttrackerin gehörte der koreanischen Mannschaft an, die im Staffelbewerb über 3.000 Meter die Goldmedaille gewann. Kim Yoon-Mi war bei ihrem Olympiasieg 13 Jahre und 83 Tage alt - so jung wie keine andere Olympiasiegerin.
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Nieminen - der Überflieger

Auch der jüngste männliche Olympiasieger ist ein Wintersportler. Toni Nieminen war bei den Winterspielen 1992 in Albertville der König der Lüfte und schwebte nach dem Gewinn von zwei Goldmedaillen auf Wolke sieben. Der Finne, damals 16 Jahre und 259 Tage alt, war mit dem V-Stil groß geworden und überflügelte die etablierten Skispringer, die erst kurz vor den Spielen auf die neue Technik umgestellt hatten.
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Toni Nieminen wurde 1992 in Albertville Doppel-Olympiasieger

Nieminen gewann den Bewerb auf der Großschanze und holte zudem mit der finnischen Mannschaft im Teamspringen die Goldmedaille.

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