Olympia: ÖOC-Generalsekretär Mennel für Teilnahme russischer Athleten

Schwieriges Terrain: Peter Mennel
„Die Athleten sollen nicht leiden", sagte der Vorarlberger im Interview mit dem „Standard".

So wie IOC-Chef Thomas Bach hat sich auch der Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Comitées (ÖOC) für eine Teilnahme russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris ausgesprochen. „IOC-Meinung ist: Keine Athletin, kein Athlet sollte nur aufgrund seines Passes an der Teilnahme an Wettkämpfen gehindert werden. Diese Einschätzung teilen wir als ÖOC", erklärte Mennel in einem Interview mit dem Standard (Freitag).

Zwar stellte Mennel die geopolitische Lage außer Streit. „Der Angriffskrieg von Russland ist durch nichts zu entschuldigen und auf das Schärfste zu verurteilen", sagte der 67-Jährige. Deswegen könne auch von einer Aufhebung der IOC-Sanktionen gegen Russland „keine Rede" sein. Allerdings sollten „neutrale" Sportler nicht bestraft werden. „Der Grundgedanke der Olympischen Spiele und des internationalen Sports ist, politische Spaltungen und Aggressionen nicht zu vertiefen", betonte Mennel. „Die Athletinnen und Athleten sollen nicht leiden."

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Sympathiebekundungen für Russlands Krieg seien freilich nicht denkbar. „Wer den Krieg aktiv unterstützt, wird nicht teilnehmen dürfen", erklärte Mennel. „Mit etwaigen politischen Gesten oder Statements würden Paris-2024-Teilnehmer ihren Ausschluss riskieren, sprich ihre Disqualifikation und die Ausweisung aus dem Olympischen Dorf." Der Vorarlberger verwies zudem auf die gängige Praxis: „Das IOC-Konzept zur Zulassung von Athletinnen und Athleten entspricht in etwa dem, was wir aktuell bei den Australian Open, in professionellen Sportligen in Europa und den USA erleben."

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