Nord- und Südkorea wollen Olympia 2032 gemeinsam ausrichten

Der olympische Annäherungstrend von PyeongChang setzt sich fort - die Sommerspiele 2032 könnten in Korea stattfinden.

Süd- und Nordkorea wollen das Internationale Olympische Komitee (IOC) offiziell über ihr Vorhaben einer gemeinsamen Bewerbung um die Sommerspiele 2032 informieren. Dazu solle bald ein Schreiben an das IOC geschickt werden, berichteten südkoreanische TV-Sender am Freitag im Anschluss an Gespräche zwischen Unterhändlern beider Länder in der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong.

Zudem kündigten beide Seiten an, bei der Handball-Weltmeisterschaft der Männer Anfang kommenden Jahres in Deutschland und Dänemark möglichst mit einer gesamtkoreanischen Mannschaft antreten zu wollen. Auch zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020 und weiteren internationalen Sportveranstaltungen sollen gemeinsame Teams geschickt werden.

Sport als Friedensstifter

Es sei jedoch noch unklar, "in welchen Sportarten diese vereinigten Mannschaften" gebildet werden sollen, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap Vize-Sportminister Roh Tae-kang, der die Delegation aus Südkorea in Kaesong anführte. Diese Frage müsse noch mit den Sportverbänden und Athleten besprochen werden.

Südkoreas Präsident Moon Jae-in hatte im September in Pjöngjang bei seinem dritten Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un die Kandidatur für die Sommerspiele 2032 angekündigt. Beobachter gehen davon aus, dass das Vorhaben beim IOC mit großem Wohlwollen gesehen wird. IOC-Präsident Thomas Bach hatte mit einem Besuch in Nordkorea im März und mit weiteren Dialog-Angeboten seine Bemühungen intensiviert, den Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel mit sportlichen Aktivitäten zu fördern.

Unabhängig von den internationalen Sanktionen wegen seines Atomwaffenprogramms hatte Nordkorea im Februar an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang teilgenommen. Im Eishockey-Turnier der Frauen traten dabei beide Länder mit einem gemeinsamen Team an.

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