Schumacher als Nummer eins
Klar ist, Verstappen ist 2022 der dominante Fahrer. Und ja, die Anzahl der Saisonsiege weist den 25-Jährigen (noch) auf einer Stufe mit Schumacher und Vettel auf. In Relation zur Anzahl der Gesamt-Rennen muss sich Verstappen allerdings mit Platz zwei begnügen, gleichauf mit Vettel. Die Nummer eins in diesem Ranking ist Rekord-Weltmeister Schumacher, der 2004 insgesamt 13 von 18 Rennen für sich entschied. Und damit 72,22 Prozent.
Zum Vergleich: Verstappen hält aktuell bei 13 Erfolgen aus 19 Rennen und bei einer Siegquote von 68,42 Prozent. Auf den selben Wert kam Vettel 2013. Doch selbst, wenn Verstappen auch den Grand Prix in Mexiko für sich entscheidet, bleibt Schumacher voran. Dann würde der Niederländer auf eine Quote von 70 Prozent kommen. Der Red-Bull-Pilot hat nur eine Möglichkeit, sich diesen Rekord zu sichern: Er muss alle drei verbleibenden Rennen für sich entscheiden. Mit 16 Erfolgen aus 22 Rennen (und damit 72,73 Prozent) würde er Schumacher knapp aber doch hinter sich lassen.
Der beste Verstappen
Dennoch: Verstappen blickt unabhängig davon auf seine mit Abstand beste Formel-1-Saison seiner Karriere zurück. Neben 13 Siegen fuhr der Niederländer zweimal auf das Podest, dazu gab es zwei siebente Plätze. Dem gegenüber stehen zwei Ausfälle. Eine konstantere Punkteausbeute gelang Verstappen lediglich 2019, da gab es allerdings nur drei Siege.
Mit seinen 13 Saisonsiegen hat Verstappen natürlich auch den Bärenanteil am WM-Erfolg von Red Bull. Teamkollege Sergio Perez trug jedoch mit zwei Erfolgen ebenfalls seinen Teil dazu bei, der Mexikaner kämpft nach wie vor gegen Charles Lecerlc (Ferrari) um Platz zwei in der WM-Wertung. Red Bull gewann damit heuer knapp 79 Prozent aller Rennen. So gut war das Team noch nie. Selbst in der letzten Hochphase 2010 bis 2013, als Vettel zum Vierfach-Weltmeister wurde, kam Red Bull nicht über eine Erfolgsquote von 68 Prozent hinaus.
Besser war in den letzten 10 Jahren nur Mercedes, das 2016 - auf dem Höhepunkt der Dominanz - 19 von 21 Rennen (und damit rund 90 Prozent) für sich entschied. Ähnlich überlegen war auch Ferrari vor 20 Jahren, als man mit Schumacher (11 Siege) und Rubens Barrichello (4 Siege) 15 von 17 Rennen (rund 88 Prozent) gewann.
Solo-Lauf statt Zweikampf
Und doch, bei aller Dominanz von Red Bull und Verstappen in dieser Saison: Die Konkurrenz ist keineswegs chancenlos, wie auch ein Blick auf die Podestplätze zeigt. Red Bull kommt hier auf 23 von 38 möglichen Platzierungen unter den Top 3, dahinter Ferrari (18 Podestplätze) und Mercedes (14).
Gerade für Ferrari wäre auch noch mehr möglich gewesen, Leclerc hält immerhin bei drei Saison-Erfolgen sowie sieben weiteren Top-3-Rängen. Doch die Scuderia machte sich bekanntlich selbst immer wieder das Leben schwer, dazu kamen viel zu viele Ausfälle. Und so wurde aus dem vermeintlichen Zweikampf um den WM-Titel rasch ein Solo-Lauf von Verstappen.
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