Max Verstappen
Mit dem ersten Sieg auf dem bisher wenig geliebten Kurs im Albert Park konnte sich der Niederländer nach dem dritten Saisonrennen erstmals ein wenig absetzen von seinem Red-Bull-Kollegen Sergio Pérez (am Sonntag 5.). Hätte es nicht so viele Unterbrechungen und Safety-Car-Phasen gegeben, wäre der Doppelweltmeister seelenruhig zum 37. Karrieresieg gekurvt. Die einzigen kleinen Schwächen zeigte er beim ersten und zweiten Start.
Die Jäger
Aston Martin bejubelte im dritten Rennen zum dritten Mal Rang drei durch Fernando Alonso. Der 41-jährige Spanier ist neben Verstappen der konstanteste Fahrer der jungen Saison. Im Rennen um die zweite Kraft hinter Red Bull bekommt man aber allmählich Konkurrenz von Mercedes.
Die Silberpfeile hätten in Sachen Renntempo sogar mit zwei Podestplätzen rechnen dürfen, wäre bei George Russell nicht der Motor in Flammen aufgegangen. „Wenn man die Roten Flaggen wegtut – das ist natürlich Hättiwari – wäre er um den Sieg mitgefahren“, glaubte Teamchef Toto Wolff. „Wir müssen einfach unsere Entwicklungsrichtung beibehalten, wir verändern ja einiges.“
Ferrari
Null WM-Punkte in Australien und bereits 97 Zähler Rückstand auf Red Bull – der Neustart der Scuderia unter Teamchef Frederic Vasseur erinnert eher an einen rapiden Untergang. In Melbourne agierten beide Piloten mit einem durchschnittlichen Boliden zu ungestüm: Leclerc flog früh ab ins Kiesbett, Sainz rutschte wegen einer berechtigten Fünf-Sekunden-Strafe im hitzigen Finish aus den Top 10.
Die Rennleitung
Drei Rennabbrüche nach Roten Flaggen, bei denen die Piloten in der Boxengasse ihre Rennwagen abstellen müssen, sind Rekord. Der erste Abbruch samt stehenden Neustarts nach acht Runden war alternativlos, über den zweiten, eine Runde vor dem Ende, wurde und wird heftig diskutiert.
„Ich denke nicht, dass wir die zweite Rote Flagge gebraucht haben. Das hat sehr viele Fahrer verwirrt hinterlassen. Es war sehr chaotisch“, sagte Verstappen, hinter dem es turbulent zuging. Hektische Manöver von ausgelaugten Fahrern und die angebrochene Dämmerung endeten im Chaos, sodass das Rennen letztlich hinter dem Safety Car zu Ende ging.
„Wir wollen alle geiles Racing und Entertainment, aber den Sport darf man auch nicht vergessen“, sagte Nico Hülkenberg. Als Siebenter verbuchte der Haas-Fahrer zwar die ersten Punkte der Saison, doch der Deutsche war auch ein Leidtragender.
Seine Überholmanöver in der Chaos-Runde zählten nicht. Sein Team legte - erfolglos - Beschwerde ein. Auch um solche Protestwellen zu vermeiden - so die Meinung vieler Fachleute - hätte die Rennleitung am Ende lieber auf Nummer sicher gehen und den Grand Prix gleich hinter dem Safety Car beenden sollen.
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