Im Brennpunkt: Was beim Monaco-Grand-Prix wichtig ist

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Entscheidung um die Zukunft der Serie, Diskussionen um die Grid Girls, Aufregung um Ferrari.

Um 15.00 Uhr (live ORFeins, RTL) geht es heute um die wichtigste Poleposition des Jahres. Nirgendwo sonst ist das Überholen so schwer wie in Monaco, nirgendwo sonst ist der Sieg so prestigeträchtig wie bei der schnellsten Stadtrundfahrt der Welt.

Diskutiert wird im Fürstentum aber nicht nur über die Suche nach den entscheidenden Tausendstelsekunden. Das sind die brennenden Themen vor dem Rennen im Fürstentum:

Die Zukunft der Formel 1
Dass die Aerodynamik der Autos 2019 geändert wird, ist fix. In Monaco werden bereits erste Weichen für 2021 gestellt, die Reformen werden die Formel 1 grundlegend verändern. Liberty Media präsentierte Teile der künftigen Spielregeln. Die Basis sollen die aktuellen Turbo-V6-Motoren bilden. Diese sollen aber mehr Leistung bringen, lauter und günstiger sein. Erreicht wird das durch ein vereinfachtes System der Energierückgewinnung. Die Budgetobergrenze soll bei 150 Millionen Euro liegen. Kleine Teams begrüßen die Idee, die großen drei Ferrari, Mercedes und Red Bull sind unglücklich. Sie befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen und Vormachtstellung.

Grid Girls
Eigentlich hat der neue Formel-1-Eigentümer Liberty Media die Grid Girls verboten, doch Monaco ist auch in dieser Hinsicht anders. Neben den mittlerweile üblichen Kindern (Grid Kids) werden am Sonntag Hostessen des Uhren-Sponsors TAG Heuer am Start anwesend sein. Die Diskussion über das Verbot der Grid-Girls ist damit neu entfacht. „Frauen sind das Schönste auf der Welt“, sagte etwa Lewis Hamilton. „Wenn man in die Startaufstellung fährt und dort stehen hübsche Mädchen – das ist Monaco.“ Er gab aber auch zu, noch nie mit einem Grid Girl über den Job gesprochen zu haben. „Wir sollten auf keinen Fall etwas unterstützen, bei dem sich Frauen unwohl fühlen.“

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Monaco beharrt auf den Grid Girls.

Ricciardos Vertrag
Freundlich aber beharrlich blockt Daniel Ricciardo jede Frage zu seinem auslaufenden Vertrag bei Red Bull ab. Angeblich hat der 28-Jährige bis zur Sommerpause Zeit sich zu entscheiden, ob er beim österreichischen Team bleiben möchte. Ausschlaggebend wird sein, ob ihm Red Bull ein Auto hinstellen kann, mit dem er um den Titel fahren kann. Daneben hat der Australier zwei Optionen: Mercedes (wo der Vertrag von Bottas ausläuft) und Ferrari (wo Räikkönen noch nicht verlängert hat). Weltmeister Nico Rosberg rät Ricciardo zu einem Wechsel zu Ferrari. „Mit Vettel hat es schon bei Red Bull funktioniert. Ich weiß aber nicht, ob es Vettel gefallen würde, weil Ricciardo schneller war als er.“

Hamiltons Vertrag
Der Weltmeister hält sich bedeckt. „Es gibt keine Eile“, sagte der 33-Jährige angesprochen darauf, wann er seinen Kontrakt mit Mercedes zu verlängern gedenkt. Dass beide Parteien weiterhin miteinander arbeiten wollen, scheint sicher. Doch Red-Bull-Teamchef Christian Horner stichelt, dass sich die Verhandlungen wegen der „grotesk hohen Summe“ hinauszögern. Hamilton habe einen teuren Lebensstil, den er sich auch vertraglich absichern möchte.

Ferrari unter Verdacht
Hat Ferrari in den ersten vier Rennen 2018 geschummelt und mehr als die erlaubten 163 PS aus seinem Akku eingespeist? Möglich. In Monaco hat die Scuderia reagiert und eine korrigierte Software präsentiert. Offen bleibt, ob Ferrari eine nachträgliche Strafe droht. Die Protestfrist ist abgelaufen, nur die FIA könnte noch Untersuchungen einleiten.

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