Formel 1: McLaren zittert im WM-Kampf, Verstappen liegt auf der Lauer

Formel 1 Verstappen Red Bull Austin
Der Weltmeister pirscht sich an das McLaren-Duo an und wittert seine WM-Chance. Noch fehlen 40 Punkte.

Die Zahlen lügen nicht und drücken das aktuelle Kräfteverhältnis in der Formel 1 aus.  

Max Verstappen lag nach dem Grand Prix der Niederlande Ende August 104 Punkte hinter dem WM-Führenden Oscar Piastri zurück  und schien in Bezug auf eine mögliche Titelverteidigung schon  geschlagen. 

Weniger als zwei Monate später liegt der viermalige Champion nur noch 40 Punkte hinter Piastri und 26 hinter Lando Norris. Und gibt sich nach seinem Doppelsieg in Austin mit Sprintsieg und Triumph im Grand Prix kampfeslustig. „Die Chance ist da. Wir müssen solche Wochenenden jetzt bis zum Saisonende abliefern. Dann ist alles möglich.“

Formel 1 Austin Norris McLaren

Red Bulls Wiederauferstehung in den vergangenen Rennen und Verstappens starke Leistungen brachten ihn ins Titelrennen zurück. Nach dem Sieg am Sonntag in Austin sprach Verstappen erstmals seine Gedanken auch offiziell aus.  Ja, die Chance lebt wieder für ihn auf seinen fünften Titel in Folge. Sein Auto wirkt nach der Sommerpause wie frisch vom Service. 

Es waren die ersten Wochen unter der Führung von Laurent Mekies, da Christian Horner als Teamchef abgesetzt worden war. Mekies half dabei, eine Reihe von Verbesserungen zu ermöglichen, die in der Teambasis in Milton Keynes umgesetzt wurden.

Verstappen  betont, dass die Schlussphase der Saison keine Fehler mehr verzeihen werde: „Wir müssen perfekt sein bis zum Ende, um eine Chance zu haben. Wir haben viel aufgeholt, aber die Abstände sind sehr klein. Jeder Fehler kann alles kosten.“

Und wie reagiert McLaren auf die verlorene Dominanz?  Teamchef Andrea Stella gibt sich noch gelassen. Von einer Teamorder will er  nichts wissen – weder zu Gunsten von Tabellenführer Piastri, noch zu Gunsten von Norris, demjenigen McLaren-Fahrer, der an den vier zurückliegenden Rennwochenenden jeweils mehr Punkte eingefahren hat als der Teamkollege.

Der Abstand zwischen den beiden Fahrern ist auf 14 Punkte geschrumpft, weshalb eine Stallorder allein schon aus numerischer Sicht immer schwieriger wird. Wie soll man einen Piastri bevorzugen, wenn dieser wie in Texas nur auf Rang fünf kurvt? 

Andrea Stella meint dazu: „Die Tatsache, dass wir noch fünf Rennen plus zwei Sprints haben, bedeutet, dass wir auch die Chance haben, den Vorsprung auf Max zu vergrößern. So sehe ich das.“

McLaren hat sich mit den sogenannten „Papaya-Rules“, einem internen Regel-Katalog, selbst in die Bredouille gebracht und Diskussionen entfacht. Im Windschatten dieser Turbulenzen behielt Verstappen die Nerven, beobachtete den McLaren-Machtkampf erste Reihe fußfrei und holte Zähler um Zähler auf. 

Der Zweikampf in der Formel-1-Saison 2025 ist zu einem Dreikampf geworden und verspricht somit ein spannendes Finale auf der Zielgeraden.

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